PKV-Solvenzquoten 2023: stabil trotz breiter Streuung

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Bevor die schlechtesten Basis-Solvenzquoten vorgestellt werden, gilt es, zu relativieren. Denn alle genannten Unternehmen erfüllen die Anforderungen von Solvency II dennoch; die letztplatzierte Ergo kann noch fast zwei Mal das simulierte Extremszenario mit Eigenmitteln stemmen.

Auch haben es natürlich kleine Krankenversicherer schwerer, Risiken über die Tarifwerke auszugleichen. Von denen finden sich einige in der Liste: die Vigo zum Beispiel ist drittkleinster Krankenversicherer, die Ottonova zweitkleinster Krankenversicherer der Branche (gemessen an verdienten Bruttobeiträgen). Auch Faktoren wie der Einfluss der Bestandsgröße oder die Größe des Zusatz-Geschäfts neben den Krankenvollversicherungen sollten also bei Bewertung der Zahlen beachtet werden.

Folgende Unternehmen stehen bei den Basisquoten am Ende der Solvenzquoten-Tabelle (sortiert nach absteigender Reihenfolge):

  • Gothaer: Basisquote von 370,9 Prozent
  • Allianz: Basisquote von 329,4 Prozent
  • Debeka: Basisquote von 325,7 Prozent
  • HUK-Coburg: Basisquote von 317,2 Prozent
  • Vigo: Basisquote von 316,8 Prozent
  • Generali: Basisquote von 313,5 Prozent
  • HanseMerkur Speziale: Basisquote von 300,5 Prozent
  • FAMK: Basisquote von 249,7 Prozent
  • Ottonova: Basisquote von 232,7 Prozent
  • Ergo: Basisquote von 192,5 Prozent

Hintergrund: Alle Zahlen sind dem MAP-Report mit der Nummer 934 entnommen – der aktuellen Ausgabe des Traditionsratings mit dem Titel "Solvabilität im Vergleich 2014 bis 2023". Auf insgesamt 119 Seiten bietet der Report viele Kennzahlen zur Analyse des PKV- und Lebensversicherungsgeschäfts und kann kostenpflichtig auf der Webseite der Herausgeber Franke und Bornberg bestellt werden.

Ergänzt werden muss: die Durchschnittswerte des MAP-Report für die Lebensversicherung unterscheiden sich von jenen, die in unseren letzten Artikeln zu dem Thema genannt werden (zum Beispiel hier). Zum einen lagen bei den älteren Artikeln noch nicht alle Werte der Lebensversicherer vor. Zum anderen hat der MAP-Report auch die Werte der Ager Lebensversicherung AG und der Zurich Life Legacy Versicherung AG neu aufgenommen.

Bei der Ager handelt es sich just um jene neu gegründete Leben-Gesellschaft, die den Verkauf des Run-Off-Bestands der Axa an Athora ermöglichen sollte. Nach Platzen des Deals will nun die Axa ihren Altbestand selber abwickeln. Auch die Zurich Life Legacy ging aus einem gescheiterten Deal zwischen der Zurich-Gruppe und Viridium hervor und dient der Abwicklung des Altbestands. Die Aufnahme der Unternehmen verändert natürlich Durchschnittswerte gegenüber den Zahlen anderer Quellen.