Gleich zehn der 16 durchleuchteten Unternehmen können sich als Testsieger sehen und erhalten die bestmögliche Note ("exzellent") verliehen. Für diese Bewertung bedarf es im Übrigen eine Schulnote von 0,5 bis 0,9. Im Vergleich zum letzten Rating gab es leichte Veränderungen. Damals waren noch sieben von 14 Unternehmen und damit genau die Hälfte der Gesellschaften mit der Spitzenbewertung belohnt worden. Anno 2024 bekommen immerhin 62,5 Prozent der Prüflinge die Goldmedaille umgehängt.
Beim letzten Rating gehörte die Allianz noch zum erlesenen Kreis und schaffte es aufs Siegerpodest zu klettern. In der aktuellen Auswertung wird der Münchener Versicherer nicht aufgeführt. Dafür sind nun die Versicherer Barmenia, Continentale, Süddeutsche und Württembergische in der Spitzengruppe vertreten.
Die bKV-Versicherer mit Spitzenbewertung:
- Axa
- Barmenia
- Bayerische Beamtenkrankenkasse
- Continentale
- DKV
- Gothaer
- Hallesche
- R+V
- Süddeutsche
- Württembergische
Mit der zweitbesten Benotung ("sehr gut") wurden weitere fünf Unternehmen eingestuft. Zu diesen Anbietern, die per Schulnote immerhin 1,0 bis 1,4 nach Hause gebracht haben, zählen Münchener Verein, Nürnberger und Signal Iduna.
Lediglich drei von 16 Anbietern erhielten damit eine schlechtere Gesamtbewertung. Hier ist kritisch anzumerken, dass das IVFP die Tarife der weniger gut platzierten Versicherer nicht veröffentlicht. Das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Auswertung auch den Verbrauchern als Orientierung dienen soll. Auch fällt erneut auf, dass viele Anbieter sehr gut abschnitten. Denn 13 von 16 Versicherern erhielten eine "sehr gute" oder sogar "exzellente" Einstufung. Das sind stolze 81,25 Prozent der Anbieter. Die Übersicht der veröffentlichten Unternehmen ist auf der Homepage des Ratinghauses zu finden.
Das Institut verweist in seiner Pressemitteilung darauf, dass sich Gesellschaften den freiwilligen IVFP-Ratings stellen würden, um eine eigene Positionsbestimmung zu erhalten. Um einer negativen Berichterstattung über Anbieter vorzubeugen, würden Tarife mit „sehr guten“ oder besseren Benotung ausgewiesen. Schließlich könnten sich Versicherer beispielsweise im "motivierenden Verbesserungsprozess" befinden. Deshalb sollen diese Unternehmen "nicht stigmatisiert werden", heißt es weiter.
Die Flut positiver Ergebnisse bei solchen Anbieter-Vergleichen ist mehrfach kritisiert worden, auch bereits vom Versicherungsboten. Hierbei wäre zu erwähnen, dass die Versicherer ein "Qualitätssiegel" durch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung erwerben können. Auf der Webseite des IVFP heißt es: "Nach erfolgreichem Rating können Sie als Unternehmen ein Qualitätssiegel erwerben, das sich hervorragend zu Marketingzwecken einsetzen lässt."