Stimmung in der Versicherungsbranche verschlechtert sich leicht

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In der Schaden- und Unfallversicherung sorgen steigende Beiträge für ein verbessertes Geschäftsklima: Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Wert des Geschäftsklimas um 3,1 Punkte auf 25,5 Punkte und liegt damit deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 9,7 Punkten. „Diese Entwicklung wird sowohl von einer sich weiter verbessernden Geschäftslage als auch substanziell guten Geschäftserwartungen getrieben“, sagt Asmussen. Gleichzeitig dürfte jedoch auch die Schadenentwicklung weiter ansteigen. Dies zeigt sich zum Beispiel in der Kfz-Versicherung, bei der laut GDV-Hochrechnung derzeit eine Schaden-Kosten-Quote von über 100 Prozent ausgewiesen wird. „Trotz des verbesserten Geschäftsklimas gibt es insbesondere im Kfz-Bereich weiterhin eine zu hohe Schaden-Kosten-Quote“, so Asmussen.

Quelle: ifo-Institut/GDV

Beim Blick auf die Stimmungslage in der Schaden-/Unfallversicherung lohnt sich auch ein genauerer Blick auf die einzelnen Sparten:

  • In der Kfz-Versicherung setzte sich die Stimmungsverbesserung fort. Das Geschäftsklima stieg auf -4,3 Punkte (zuvor: -11,0) und nähert sich dem langfristigen Durchschnitt von 2,0 Punkten weiter an. Die Erwartungen zu Tarifanpassungen im Neugeschäft bleiben hoch, sind jedoch leicht rückläufig. Die Einschätzungen zur aktuellen Schadenentwicklung verbesserten sich, während die Erwartungen zur zukünftigen Schadenentwicklung auf -8 Punkte (zuvor: 1,0) fielen.
  • Bei den Privaten Sachversicherungen sank das Geschäftsklima um 8,6 Punkte auf 14,5 Punkte, bleibt jedoch über dem langfristigen Mittelwert von 12,5 Punkten. Die aktuelle Lage wurde leicht besser bewertet, und es wird weiterhin mit Tarifanpassungen im Neu- und Bestandsgeschäft gerechnet. Auch die Einschätzungen zur Schadenentwicklung haben sich im Vergleich zum Vorquartal verbessert.
  • In der Nicht-Privaten Sachversicherung blieb das Geschäftsklima mit 16,2 Punkten stabil (Veränderung: -0,4 Punkte). Während die aktuelle Geschäftslage sich verbesserte, gingen die Geschäftserwartungen leicht zurück, bleiben jedoch deutlich positiv. Die aktuelle Schadenentwicklung stieg um 94,6 Punkte auf 21,4 Punkte, und die Erwartungen zur zukünftigen Schadenentwicklung verbesserten sich auf 32,5 Punkte. Gleichzeitig nahm die Divergenz in den Einschätzungen der zukünftigen Schadenentwicklung zu.
  • Bei den Haftpflichtversicherungen verschlechterte sich das Geschäftsklima leicht auf 4,4 Punkte (zuvor: 9,8). Die Geschäftslage wurde etwas negativer bewertet, während die zukünftige Geschäftsentwicklung von den meisten Unternehmen als stabil eingeschätzt wird. Die Einschätzungen zur aktuellen Schadenentwicklung verbesserten sich um 24,7 Punkte auf -17,5 Punkte, und die Erwartungen stiegen deutlich um 67,7 Punkte auf 7,3 Punkte.
  • In der Unfallversicherung erholte sich das Geschäftsklima auf 12,6 Punkte und liegt damit über dem langfristigen Mittelwert von 10,1 Punkten. Die Einschätzungen zur Geschäftslage verbesserten sich, und die Schadenentwicklung zeigte eine deutliche Verbesserung auf 0,5 Punkte (zuvor: -56,0).
  • Die Rechtsschutzversicherung verzeichnete einen Rückgang des Geschäftsklimas auf 2,1 Punkte, unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 6,2 Punkten. Die aktuelle Geschäftslage wurde leicht negativer eingeschätzt, blieb aber überwiegend befriedigend. Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind ebenfalls leicht gesunken, wobei weiterhin mehrheitlich von Tarifanpassungen im Neu- und Bestandsgeschäft ausgegangen wird. Die Einschätzungen zur Schadenentwicklung verbesserten sich sowohl für die aktuelle als auch für die zukünftige Lage.