Die Steuerpolitik der SPD zielt auf eine gerechtere Verteilung der Lasten ab. Kernpunkt ist die Entlastung der breiten Mehrheit bei gleichzeitiger höherer Besteuerung von Kapital und Vermögen. Auch sollen durch neue Steuern neue Einnahmequellen erschlossen werden. Folgendes ist im Detail geplant:
- Abschaffung der Abgeltungsteuer: Die Abgeltungsteuer auf Kapitaleinkommen wird abgeschafft. Stattdessen sollen Kapitaleinkünfte künftig wie Arbeitseinkommen progressiv besteuert werden. Die SPD will damit die Steuerlast von Arbeitnehmern relativ senken und hohe Kapitaleinkommen stärker belasten.
- Wiedereinführung der Vermögensteuer: Die SPD plant die Wiedereinführung einer Vermögensteuer für sehr hohe Vermögen. Damit sollen zusätzliche Mittel generiert werden, um öffentliche Aufgaben zu finanzieren und die Steuerlast gerechter zu verteilen.
- Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer: Auch die Erbschafts- und Schenkungssteuer soll reformiert werden. Ziel ist es, die steuerliche Privilegierung großer Betriebsvermögen und von Vermögensübertragungen durch Familienstiftungen abzubauen. Die SPD will sicherstellen, dass Familienstiftungen nicht länger genutzt werden können, um Steuern auf große Erbschaften zu umgehen. Persönliche Freibeträge sollen jedoch erhöht werden, um kleine Vermögen und Nachlässe besser zu schützen.
- Besteuerung von Spekulationsgewinnen bei Immobilien: Gewinne aus Immobilienverkäufen, die nicht für den Eigenbedarf genutzt werden, sollen auch nach Ablauf der bisherigen Spekulationsfrist von zehn Jahren steuerpflichtig werden. Damit will die SPD spekulative Käufe eindämmen und langfristige Investitionen in den Immobilienmarkt fördern.
- Einführung einer Finanztransaktionssteuer: Mit einer Finanztransaktionssteuer sollen Einnahmen aus spekulativen Finanzgeschäften generiert werden. Diese Maßnahme soll allerdings in enger Abstimmung mit den europäischen Partnern umgesetzt werden. Unklar bleibt, wie die SPD vorgehen will, falls es EU-weit keine Einigung gibt – ein mögliches Hindernis für die Umsetzung.