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Deshalb wundert es nicht, dass auch die vier genannten deutschen Versicherer im vergangenen Jahr immer wieder auf öffentlich gewordenen Versicherungszertifikaten für Öl- und Gasunternehmen und deren Projekte auftauchen. Zuletzt enthüllte ein Bericht der US-Organisationen Rainforest Action Network und Public Citizen die Rolle der Versicherer beim massiven Ausbau der Flüssiggasinfrastruktur in den USA. Diese - auch durch Allianz, HDI, Munich Re und Hannover Re - versicherten Flüssiggasterminals sind Klimakiller. Sie stehen darüber hinaus wegen ihrer negativen Folgen für die Gesundheit der lokalen Bevölkerung und die Umwelt in betroffenen Gebieten in der Kritik. Dies erkannte auch US-Präsident Biden an, der Ende Januar ein Moratorium für die Genehmigung von LNG-Exporten ausrief.

Die in der Recherche gefundenen Beteiligungen von Allianz, HDI, Munich Re und Hannover Re zeigen, dass auch im Branchenvergleich fortschrittliche Versicherer beim Klimaschutz noch einen weiten Weg vor sich haben. Sie müssen endlich aufhören, den Bau neuer fossiler Infrastruktur wie Pipelines, Flüssiggasterminals oder Gaskraftwerke weiter mit ihren Geschäften zu ermöglichen. Denn bei Gas gilt, ähnlich wie bei Kohle: Die fossile Branche wird immer versuchen, neue Kraftwerke oder Export-Infrastruktur mit frischem Brennstoff zu füllen, so dass immer neue Gasfelder erschlossen werden. Mit diesem fossilen Kreislauf treiben uns beteiligte Unternehmen immer tiefer hinein in die Klimakrise.

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Es ist an den Versicherern, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Ohne Versicherungen: kein neues Gaskraftwerk, kein neues Flüssiggasterminal, keine neue Pipeline.

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