Welcher privater Krankenversicherer kann -gemessen am Bruttobeitrag- die größten Marktanteile auf sich vereinen? Auf diese Frage gibt die Erstversicherungsstatistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) Antwort, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Zahlen fassen den Stand zum Jahresende 2019 zusammen: also eine Zeit, in der die Versicherer noch nicht unter der Coronakrise litten.

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Der Platzhirsch in der PKV-Sparte ist derselbe wie in den letzten Jahren: Die Debeka hat mit 15,27 Prozent Marktanteil 2019 das größte Stück vom Kuchen für sich und konnte ihren Vorsprung sogar noch ausbauen (Vorjahr: 15,23%). Denn der Zweitplatzierte verlor leicht: die DKV Deutsche Krankenversicherung erzielt zwar immer noch stolze 12,00 Prozent des Marktes, musste gegenüber dem Vorjahr einen Verlust von 2,20 Prozent hinnehmen. Zum Jahresende 2018 hielt die Ergo-Tochter noch 12,27 Prozent des Marktes.

Marktanteile in der privaten Krankenversicherung nach BruttobeiträgenBaFin

Dabei deutet sich unter den Erstplatzierten ein spannendes Duell an. Denn während die Debeka vor allem das Geschäft mit Krankenvollversicherungen dominiert und nach eigenen Angaben mehr als 2,4 Millionen vollversicherte Personen auf sich vereint, ist die DKV bei den Krankenzusatz-Policen stärkster Versicherer. Sie zählte laut einer Studie der Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV) zum Jahresende 2019 genau 3.574.384 versicherte Personen im Krankenzusatz-Geschäft.

Auf Rang drei der größten Krankenversicherer rangiert die Allianz Kranken mit einem Marktanteil von 8,73 Prozent des Bruttobeitrags. Damit stagniert das Geschäft der sonst so erfolgsverwöhnten Münchener in der Kranken-Sparte, denn gegenüber 2018 konnte man nur um 0,11 Prozent wachsen. Die Axa muss sich mit dem vierten Platz begnügen: Sie erzielt 7,97 Prozent des gesamten Bruttobeitrages. Das bedeutet für die Kölner einen Zuwachs von 01,01 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Verdiente Brutto-Beiträge der Versicherer und Pensionsfonds unter Bundesaufsicht (in Mio. €)BaFin

In Summe nahmen die privaten Krankenversicherer 2019 circa 40,877 Milliarden Euro an Bruttobeitrag ein. Das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 2,91 Prozent. Mit Blick auf die Beitragseinnahmen steht die Kranken-Sparte aber hinter anderen zurück: In der Lebensversicherung konnten die Anbieter unter BaFin-Aufsicht Beitrags-Einnahmen von 98,324 Milliarden Euro erzielen, im Schaden/Unfall-Segment 90,439 Milliarden und in der Rückversicherung 60,060 Milliarden Euro.