In der Finanzkrise musste die Commerzbank mit Staatsgeldern in Milliardenhöhe am Leben erhalten werden. Damit dieses Szenario nicht auch für deutsche Versicherer zum Thema wird, überlegt Felix Hufeld, Chef der Versicherungsaufsicht bei der deutschen Finanzaufsicht BaFin, Abwicklungspläne von großen deutschen Versicherungen einzufordern.

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BaFin-Exekutivdirektor: Initiative startet in den nächsten ein bis zwei Jahren

Vor kurzem hatte der Finanzstabilitätsrat (FSB) der G-20-Staaten die Allianz, als einen von neun Versicherern auf die Liste der systemrelevanten Institute gesetzt. Hufeld erklärte gegenüber dem Handelsblatt: "Wir werden in den nächsten ein bis zwei Jahren eine ähnliche Initiative für deutsche Institute starten".

Welche Unternehmen genau betroffen sind, blieb indes noch offen. "Wir werden mit Sicherheit von den national wichtigsten Unternehmen verlangen, dass sie ebenfalls eine mögliche Schieflage durchspielen sollen", sagte Hufeld. Analog zum Finanzstabilitätsrat werde man jedoch primär schauen, ob sich ein Versicherer auch in anderen Geschäftsfeldern tummelt. "Wenn ein Versicherer stärker Geschäfte außerhalb des klassischen Versicherungsgeschäfts betreibt, darf er sich auch nicht wundern, wenn von ihm ein anderes Risikomanagement gefordert wird als von einem reinen Versicherer."

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Ziel ist es die Rettung von deutschen Versicherern durch Steuergelder, wie bei der Commerzbank, möglichst zu vermeiden. Dazu sollen präventiv Maßnahmen getroffen werden. Was neben einem Existenzsicherungsplan dann auf die Versicherer zu kommt, ist noch unklar. Regulatorisch werden sicherlich höhere Hürden gesetzt. Ebenso bei den Anforderungen an die Kapitalausstattung.

Handelsblatt