Der Hinweisgeber behauptet laut Stern Online, dass Uli Hoeneß auf seinem Konto der Bank Vontobel in den Jahren vor 2008 durchgehend Werte von mehr als 500 Millionen Franken versteckt haben soll. Das entsprach zum damaligen Zeitpunkt rund 350 Millionen Euro. Bisher hatte Hoeneß nur zugegeben, dem Fiskus rund 20 Millionen Euro verschwiegen zu haben.

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Zudem brachte der Informant drei weitere Banken ins Spiel, die neben Vontobel in den Fall verstrickt sein könnten: die Großbank Credit Suisse, die Züricher Kantonalbank und das Bankhaus Julius Bär. Ob es stichhaltige Belege für die neuen Anschuldigungen gibt, müsse aber noch überprüft werden. Die Staatsanwaltschaft kommentierte den Bericht des Nachrichtenmagazins bisher nicht. Auch Uli Hoeneß lehnte eine Stellungnahme gegenüber dem Stern ab.

Sollten sich die neuen Anschuldigungen bewahrheiten, dürfte Uli Hoeneß um eine Gefängnisstrafe kaum herumkommen. Derzeit wird die Höhe der hinterzogenen Steuern auf 3,2 Millionen Euro geschätzt. In der vergangenen Woche hatte die Staatsanwaltschaft München II nach monatelangen Ermittlungen Anklage gegen den Präsidenten des FC Bayern München erhoben. Die 5. Strafkammer des Landgerichts München II will nun bis Ende September über eine Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Hauptverfahrens entscheiden.

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Vertreten wird der anonyme Whistleblower von der Kanzlei des Mainzer Wirtschaftsanwalts Volker Hoffmann. Die Kanzlei tritt in Unternehmen und Behörden immer wieder als Ombudsmann auf, die anwaltliche Schweigepflicht schützt die Hinweisgeber. Auch im Fall Hoeneß sei er nur der Mittler, sagte Hoffmann dem stern. Er bestätigte die Existenz eines Hinweises: "Ich habe die Angaben in einem Vermerk an die Ermittlungsbehörden weitergeleitet." Lesen Sie auch: "Bleib, Uli, Bleib! Warum Uli Hoeneß nicht ins Gefängnis darf"