Alkoholverbot - Deutsche fordern Null-Promille-Grenze für Fahranfänger
78 Prozent der Bundesbürger halten ein striktes Alkoholverbot im Straßenverkehr für die wichtigste Maßnahme, um das Unfallrisiko für Fahranfänger zu reduzieren. Die Unfallstatistik spricht eine deutliche Sprache: Fahranfänger sind die gefährdetste und gleichermaßen gefährlichste Gruppe unter den Autofahrern in Deutschland. Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen halten hingegen nur 23 Prozent für sinnvoll.
Jeder vierte Verkehrsunfall mit Todesfolge geht hauptsächlich auf das Fehlverhalten eines Neufahrers zurück, obwohl nicht einmal jeder zwölfte Führerscheinbesitzer dieser Gruppe angehört. Häufigste Unfallursachen sind eine nicht angepasste Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Basler Versicherungen.
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„In den ersten Monaten nach der Führerscheinprüfung fehlt es Neufahrern naturgemäß an Erfahrung“, sagt der Verkehrsexperte der Basler Versicherungen, Wolfgang Pander. „Hinzu kommt, dass die meisten Fahranfänger noch sehr jung sind. Jugendlicher Leichtsinn und Selbstüberschätzung sind gefährliche Partner beim Autofahren.“
Alkoholverbot und Fahrsicherheitstraining
Ein striktes Alkoholverbot sowie ein Fahrsicherheitstraining für alle Neufahrer sind aus Sicht der Bundesbürger am geeignetsten, um die Sicherheit auf Deutschlands Straßen zu erhöhen. Ein verpflichtendes Fahrsicherheitstraining für Führerscheinneulinge halten 75 Prozent der Deutschen für eine geeignete Schutzmaßnahme.
Mit großem Abstand an dritter Stelle befürworten 34 Prozent, dass innerhalb der Probezeit keine PKW mit mehr als 75 PS gefahren werden dürfen, gefolgt von der Idee, Fahranfänger durch ein entsprechendes Hinweisschild am Auto verbindlich zu kennzeichnen (32 Prozent). Platz fünf belegt mit 26 Prozent Zustimmung eine sogenannte mehrstufige Fahrschule, in der junge Führerscheinbesitzer auch nach bestandener Prüfung regelmäßige Feedbackfahrten mit einem erfahrenen Coach absolvieren müssen. 23 Prozent aller befragten Bundesbürger sprechen sich dafür aus, ein generelles Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Deutschlands Autobahnen einzuführen.
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„Der beste Schutz für junge Fahrer ist deshalb die frühe Sensibilisierung dafür, wie groß die Verantwortung eines Autofahrers ist und wie schwerwiegend die Folgen sein können“, sagt der Verkehrsexperte Pander. Ein Fahrsicherheitstraining, in dem Autofahrer lernen, ihr Fahrzeug auch dann zu beherrschen, wenn es zum Beispiel auf nasser Straße zu schleudern beginnt, ist von unschätzbarem Wert. „Erst wenn Autofahrer einmal eine riskante Situation erlebt haben, können sie Gefahren besser einschätzen und fahren automatisch vorsichtiger“.