Goldman Sachs - Sammelklage wegen Preismanipulation beim Aluminiumhandel
Die US-Investmentbank Goldman Sachs soll durch ein raffiniertes System die Preise für Aluminium in die Höhe getrieben haben. Die dadurch geschädigte US-Firma Superior Extension hat jetzt eine Sammelklage gegen Goldman Sachs und die Londoner Metallbörse LME eingereicht.
Mit dem Vorwurf der Manipulation der Aluminium-Preise erzeugt die amerikanische Investmentbank einmal mehr negative Schlagzeilen. Seit dem Bekanntwerden, dass Goldman Sachs maßgeblich für die Krise in Griechenland verantwortlich ist und mit faulen Hypotheken ihren einstigen Rivalen Lehman Brothers zu Fall gebracht hat, und damit eine der größten Finanzkrisen überhaupt mit zu verantworten hat, steht der Bank-Riese weltweit unter besonderer Beobachtung. Letzter großer Clou war die Platzierung von Mario Draghi als Präsident der Europäischen Zentralbank. Mario Draghi hatte zuvor in leitender Position für Goldman Sachs gearbeitet.
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Jetzt wird dem Bankhaus eine Manipulation des Aluminium-Marktes vorgeworfen. Ob die Vorwürfe wirklich haltbar sind, wird sich noch zeigen, denn es gibt dieses Mal auch die Vermutung, dass die Preisexplosion beim Aluminiumpreis auch durch die Kunden selbst verursacht sein könnte. Verdient hat trotzdem Goldman Sachs, und das legt eine Beteiligung nahe.
Ende Juli berichtete die New York Times, wie durch das ständige Umlagern von Aluminium die Preise manipuliert werden. Besonders verdächtig: Goldman Sachs kaufte 2010 das Logistikunternehmen Metro International. Dieses Unternehmen betreibt zahlreiche Lagerhäuser und lagert dort große Mengen an Aluminium. Um Preis-Manipulationen zu unterbinden, ist es verboten, Aluminium über einen längeren Zeitraum zu lagern. Um diese Vorschrift zu umgehen, soll Goldman Sachs deshalb mindestens 3000 Tonnen täglich zwischen Lagern bewegt haben. So entstanden längere Wartezeiten für das begehrte Metall und der Preis schnellte in die Höhe.
Goldman Sachs streitet die Vorwürfe ab. Man habe sogar den eigenen Kunden angeboten, die Warteschleife zu umgehen, darauf habe sich keiner gemeldet. Für Goldman Sachs ist das ein Beweis, dass die Bank zu unrecht beschuldigt wird.
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Die Anklage ist für Goldman Sachs und die Londoner Metallbörse bedrohlich, denn im Falle einer Verurteilung muss mit immensen Strafen gerechnet werden. In der Regel wird bei illegalen Preisabsprachen das Dreifache der Kosten als Schadensersatz angesetzt.