Hamburger Lloyd bewahrt sechs Schiffsfonds vor dem Untergang
Seid 5 Jahren befindet sich die Flotte des Hamburger Lloyd Fonds im unruhigen Fahrwasser, ein Untergang vieler Schiffsfonds nicht ausgeschlossen. Nun haben Anleger der Zusammenlegung von sechs Fonds zugestimmt und damit eine Anschlussfinanzierung ermöglicht.
Schiffsfonds gehören zu den großen Verlierern der Finanzkrise. In diesem Jahr mussten bereits über 40 geschlossene Schiffsbeteiligungen Insolvenz anmelden, ein Ende der Pleitewelle ist nicht abzusehen. Von den über 100.000 deutschen Kleinanlegern, die ihre Ersparnisse in solche Fonds investiert haben, werden viele ihr Geld nie wiedersehen.
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Die Hamburger Reederei Lloyd Fonds hat aber ein Kentern von Teilen ihrer Schiffsflotte vorerst abgewendet. Laut einem Bericht des Online-Portals Pro Contra haben die Anleger einer Zusammenlegung von sechs Fonds in einen gemeinsamen Pool zugestimmt, um eine Pleite vorerst zu verhindern. Zudem haben die rund 3.500 Gesellschafter insgesamt 13,5 Millionen US-Dollar an Neukapital für die notleidenden Schiffe zur Verfügung gestellt, berichtete Lloyd-Fonds-Sprecherin Christiane Brüning gegenüber Pro Contra.
Die sechs Mehrzweckfrachter San Antonio, San Vicente, San Pedro, San Rafael, Fernando und San Pablo werden nun nicht mehr von der Abbaubank der HSH Nordbank betreut, sondern von der Deutschen Bank.
Lloyd bleibt weiter in schwierigem Fahrwasser
Zwei Jahre lang habe man an einer Lösung gearbeitet, berichtet die Lloyds-Sprecherin. Gescheitert sei aber der Versuch, einen größeren Pool aus 16 Schiffen zu bilden. Die Zusammensetzung der Schiffe sei zu unterschiedlich gewesen. Der nun gebildete Sechserpool trägt den Namen Ocean Multipupose Schifffahrtsunternehmen GmbH und Co.KG und hat einen Marktwert von 100 Millionen Dollar, wovon die Hälfte fremdfinanziert sei. Alle sechs Schiffe würden sich derzeit mit Frachtaufträgen auf See befinden.
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Aber das Schiffsportfolio der Lloyd Fonds steckt noch immer tief in der Krise. 69 weitere Schiffe befinden sich im Portfolio des Finanzierers, die Hälfte davon habe seit 2008 mit finanziellen Problemen zu kämpfen. 11 Frachter mussten bereits Insolvenz anmelden. Zu viele Schiffe liegen ungenutzt vor Anker, werden unter Wert vermietet und erwirtschaften nicht genügend Gewinn, um die Investitionen zu rechtfertigen. Lloyd hatte im März bereits angekündigt, neue Investitionsmodelle zu entwickeln, die verstärkt auf andere Geschäftsfelder wie die Flugzeug- oder Immobilienfinanzierung setzen.