Im August hatte der Aufsichtsrat der Commerzbank einen umfassenden Stellenabbau auf Führungsebene beschlossen. Noch 2013 sollen demnach bis zu 20 Prozent der Bereichsvorstände eingespart werden. Ebenso soll der Vorstand von aktuell neun auf dann sieben Mitglieder verkleinert werden.

Anzeige

Commerzbank will rund 5.200 Stellen abbauen

Commerzbank-Chef Martin Blessing will bis 2016 insgesamt rund 5.200 Stellen abbauen, um dann wieder nachhaltig profitabel zu werden. Das vom Stellenabbau des Geldhauses auch die Führungsriege betroffen sein wird, war abzusehen und bereits im August bekannt geworden. So sollen im Vorstand die Jochen Klösges und Ulrich Sieber von der Abberufung betroffen sein.

Nun droht der Commerzbank ein langwieriger Streit. Denn die aussortierten Manager fordern insgesamt sieben Millionen Euro. Das berichtet die Welt und beruft sich dabei auf Aufsichtsratskreise.

Abberufung der Commerzbank-Vorstände wird schwierig

Beiden Managern steht laut Dienstvertrag bei einer Abberufung zwei Jahresgehälter zu. Bei einem Jahresgehalt von rund 1,2 Millionen Euro, bzw. rund 1,3 Millionen Euro wären das rund fünf Millionen Euro Abfindung.

Da für eine Abberufung eines Vorstands laut Aktiengesetz jedoch ein wichtiger Grund vorliegen muss, ist die Gemengelage im Falle Sieber und Klösges eine komplizierte und steht juristisch auf wackligen Beinen. Wichtige Gründe wären zum Beispiel Korruption, Rufschädigung oder ein Zerwürfnis mit dem Aufsichtsrat. Doch beide haben eine blütenreine Weste und könnten sogar ihre Verträge sprichwörtlich aussitzen. Diese laufen bis Mai 2017.

Deshalb ist die Forderung nach einer höheren Abfindung nur logisch. Laut Aufsichtsratskreisen soll es sich um eine Abfindung von je rund 3,5 Millionen Euro handeln. Volle Unterstützung erhalten die ausscheidenden Manager von den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat, die ebenfalls keinen wichtigen Grund zur Abberufung sehen.

Anzeige

Dagegen will Commerzbank-Chef Blessing nur etwas mehr als zwei Millionen Euro pro Vorstand ausgeben. Der Bund, als Großaktionär, will sogar nur eine Million Euro als Abfindung zahlen.

Welt