Wahlprognose 2013 - Eurokritische Parteien auf dem Vormarsch
Die Alternative für Deutschland ist nicht die einzige eurokritische Partei, aber mit Bernd Lucke an der Spitze könnte sie laut dem ZDF-Wahbarometer mit 6,64 Prozent in den Bundestag einmarschieren. Von der Euro-Skepzis profitieren wird auch Die Linke, die die Griechenland-Rettung in Frage stellt. Prognosen über 10 Prozent versprechen den Linken einen fulminanten Wahlerfolg bei der Bundestagswahl 2013.
Nur wenige der etablierten Partien hatten sich im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2013 an das Thema Euro herangetraut. Am leisesten war die CDU, angeführt durch Angela Merkel, wohlwissend, dass die Unterstützung von Banken und Gläubigern in Milliardenhöhe im Volk nur auf ein geteiltes Echo stösst. Am meisten profitiert hat die Alternative für Deutschland, kurz vor der Bundestagswahl gegründet, hatten nur wenige an den Erfolg geglaubt. Zwischenzeitlich war die Partei sogar fast wieder ins Unsichtbare verschwunden. Doch kurz vor dem Wahltermin drehte Bernd Lucke noch einmal so richtig auf. Ob seine Ansichten richtig sind, das ist fast zweitrangig. Mit der Partei schafft er jedenfalls erfolgreich eine Plattform, die die Euroskeptiker vereint.
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In den letzten Monaten überdurchschnittlich zugelegt hat auch Die Linke. Auch die Linke sieht die Euro-Rettung kritisch und hat das im Bundestag stets kund getan. Das unermüdliche Arbeiten von Gregor Gysi, der zum Schluss in fast jeder Talkshow anwesend war, wird sich aktuellen Prognosen zufolge ausgezahlt haben. Denn Die Linke könnte die Grünen hinter sich stehen lassen und mit über 10 Prozent abschneiden. Zwischenzeitlich gab es sogar fast nette Worte vom größten Rivalen, der SPD. Für SPD Kanzlerkanditaten Peer Steinbrück ist Die Linke eine ernstzunehmende Partei, nur mit den Genossen aus dem Westen kann er sich nicht anfreunden.
Das endgültige Ergebnis werden wir heute Abend erfahren. Ab 18 Uhr gibt es die ersten Ergebnisse, dann schliessen die Wahllokale. Eine Koalition von CDU,CSU und FDP wird immer unwahrscheinlicher. Wenn auch der Wahlkampf nicht spannend war, so bleibt die Frage spannend, wer unser Land jetzt regieren wird.
Das vorläufige Wahlergebnis Hochrechnung ARD 20:57 Uhr:
Union 41,8 %
SPD 25,5 %
FDP 4,7 %
Linke 8,5 %
Grüne 8,4 %
AfD 4,8 %
Das ergibt eine Sitzverteilung in Bundestag:
Union 297 Sitze
Grüne 60 Sitze
SPD 181 Sitze
Linke 60 Sitze
FDP und AfD werden nicht im Bundestag vertreten sein.
Die Wahlbeteiligung lag bei 73 Prozent.