Der Versicherer Talanx prüft eine Abwicklung seiner Lebensversicherungs-Tochter HDI Leben. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Dienstag) sagte Talanx-Chef Herbert Haas, eine Möglichkeit wäre, kein Neugeschäft mehr anzunehmen und die bestehenden Verträge abzuwickeln. Eine weitere Option bestünde darin, bestimmte Produkte bei der HDI Leben zu lassen und einen Teil der Verträge auf andere Lebensversicherer des Konzerns umzulenken. Möglich wäre auch der Verkauf an einen Spezialisten, der das bestehende Geschäft abwickelt.

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Doch das Aus der Konzerntochter ist noch nicht endgültig besiegelt. „Wir prüfen das nur. Kostensenken und Kapitalanlagerendite erhöhen ist die Option, die wir gerade verfolgen“, beschwichtigte Haas. Eine Grundsatzendscheidung soll bis Ende des Jahres fallen.

Derzeit haben die Lebensversicherer mit den niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt zu kämpfen. Aber die Lebensversicherung macht laut Haas nur rund 17 Prozent des Konzernumsatzes aus. „Wir haben vier Standbeine, von denen drei stärkeres Wachstumspotential ausweisen“, sagte Haas. Die seien die Industrieversicherung, das internationale Geschäft mit Privat- und Firmenkunden und der Rückversicherer Hannover Rück.

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Zwischen 2011 und 2012 waren die Erträge aus dem Neugeschäft der HDI Lebensversicherungs AG um 12,7 Prozentpunkte eingebrochen. Die Nettoverzinsung betrug stabil 4,5 Prozent. Soeben hat die HDI ihre Altersvorsorge der „Two Trust“-Produktlinie überarbeitet (Versicherungsbote berichtete).

Süddeutsche Zeitung