Haushaltskrise in USA gefährdet auch die deutsche Wirtschaft
In den USA liegen die Behörden lahm: Millionen Staatsbedienstete mussten zuhause bleiben, weil sich Demokraten und Republikaner nicht fristgerecht auf eine neue Schuldenobergrenze einigen konnten. Deutsche Wirtschaftsverbände warnen nun: Eine dauerhafte Blockade der politischen Parteien könne auch für die deutsche Wirtschaft verheerende Auswirkungen haben.
"Wenn sich die Amerikaner in der jetzigen Zeit selbst ein Bein stellen, ist das brandgefährlich für die gesamte Weltwirtschaft und damit natürlich auch für die deutsche Exportwirtschaft", zitiert die Nachrichtenagentur dpa den Präsidenten des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner. Die derzeitige Haushaltskrise falle zudem in eine Phase, in der auch aufstrebende Schwellenländer wie China oder Brasilien einen Durchhänger hätten. Da wären Impulse aus den USA für die Weltwirtschaft wichtig. "Man kann nur hoffen, dass die Akteure bald zur Vernunft kommen und die ideologischen Gräben wieder zuschütten, bevor Schlimmeres passiert", sagte Börner.
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Kritisch äußerte sich auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Man verfolge den Haushaltsstreit in den USA mit großer Sorge und Unverständnis. „Die Erholung der Weltwirtschaft darf nicht zum Spielball werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.
Wansleben verwies auf die tragende Rolle, die die Vereinigten Staaten auch für deutsche Unternehmen haben. Die USA seien zweitwichtigster deutscher Exportabsatzmarkt, immer mehr Investitionen deutscher Großbetriebe gingen nach Übersee. "Handlungsunfähige Behörden stören den transatlantischen Handel und Austausch empfindlich."
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Laut Markus Kerber, Hauptgeschäftsführer des BDI, könnten die aktuellen Streitigkeiten sogar die Investitionssicherheit ausländischer Unternehmen in den USA gefährden. Die Auswirkungen des Verwaltungsstillstandes seien zwar überschaubar. "Ein weitaus größeres wirtschaftliches Risiko liegt in der Zahlungsunfähigkeit des Staates, wenn der Kongress die Schuldenobergrenze bis Mitte Oktober nicht erhöht", so Kerber.