Hausratversicherung - Kommt der gesetzliche Einbruchschutz-Mindeststandard?
Polizeigewerkschaften fordern gesetzliche Mindeststandards für den Einbruchschutz. Hausbesitzer sollen ihre Häuser und Wohnungen noch besser vor Dieben schützen. Auch die Versicherungen seien gefordert. So könnten Anreizsysteme in der Hausratversicherung für Umbauten, die das Haus sicherer machen, für weniger Einbrüche und Einbruchschäden sorgen.
In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Wohnungseinbrüche allein in Nordrhein-Westfalen um 50 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr gab es hier rund 38.000 Delikte. Dabei wurden 20,4 Millionen Euro Bargeld sowie Uhren und Schmuck erbeutet, berichtete Wolfgang Gatzke, Direktor des Landeskriminalamtes, im Rahmen einer Anhörung im Innenausschuss des Landtages.
Anzeige
Hausratversicherer sollen Einbruchschutz belohnen
Grund genug für die Polizeigewerkschaften gesetzliche Mindeststandards für den Einbruchschutz zu fordern. Laut Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) seien auch die Versicherer in der Verantwortung. Mit Rabatten für guten Einbruchschutz könnten Versicherte in der Hausratversicherung belohnt werden. So könnten unter anderem Sicherheitstüren und Sicherheitsfenster in Hausrat-Tarifen berücksichtigt werden.
Durch Mindeststandards sank die Einbruchskriminalität in den Niederlanden deutlich
Wilfried Albishausen, Landeschef des Bund Deutscher Kriminalbeamter, verweist diesbezüglich auf gute Erfahrungen mit Mindeststandards für Hausbauer in den Niederlanden. Seit 1999 darf in den Niederlanden nur noch mit Sicherheitstüren und –fenstern gebaut oder renoviert werden. Dadurch sank die Einbruchskriminalität in den letzten vier Jahren um 25 Prozent.
Anzeige
Auch deshalb setzt Gatzke auf eine Änderung des Baurechts. Zudem solle es eine freiwillige Selbstverpflichtungen der Wohnungsunternehmen für mehr Einbruchsschutz geben. Dem pflichtete Wolfgang Spies von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) bei, der sich ebenfalls für die Festlegung von Mindeststandards in der Bauordnung aussprach.