Die Mehrheit der Deutschen aus unteren Einkommensklassen (bis unter 1.500 Euro verfügbares Haushaltsnettoeinkommen) kümmert sich nicht um das Thema Altersvorsorge. 60 Prozent der Geringverdiener sind weder ausreichend versorgt, noch haben sie sich aktiv um Informationen zur Altersvorsorge gekümmert. 2011 waren es noch rund die Hälfte (53 Prozent). Das geht aus einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts YouGov hervor.

Anzeige

Kein Geld für eine adäquate Altersvorsorge übrig

„Bei vielen Menschen mit niedrigen Einkommen ist einfach kein Geld für eine adäquate Altersvorsorge übrig“, weiß Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov. „Gleichzeitig hemmen die niedrige Verzinsung und eine Verunsicherung über die Kosten den Abschluss privater Altersvorsorgeprodukte“, so Dr. Gaedeke weiter.

Aktuell hält die Hälfte der Befragten ihre bereits getroffene Vorsorge für ausreichend. Auch der Anteil der „Vorsorgeverweigerer“ – also derjenigen, die weder ausreichend vorgesorgt haben noch sich aktiv um Informationen zur Altersvorsorge kümmern – ist seit 2005 stabil.

Altersarmut in den Köpfen der Deutschen

Insgesamt blicken die Deutschen skeptisch in die Zukunft: Die Mehrheit der Deutschen (60 Prozent) rechnet mit Altersarmut und erwartet sich im Rentenalter deutlich einschränken zu müssen. Auch deshalb steigt die Bereitschaft, etwas für die Altersvorsorge zu tun, im Vergleich zu den Vorjahren deutlich an. Fast jeder dritte Befragte (29 Prozent) gibt an, in den nächsten zwölf Monaten etwas für seine Altersvorsorge tun zu wollen.

Besonders gefährdet von Altersarmut sind Frauen. Gründe dafür sind unter anderem die höhere Lebenserwartung, Elternzeiten und die damit verbundene häufigeren Anstellungen in Minijobs. Aktuell zahlen 30 Prozent der 18 - bis 65-jährigen Frauen keinen einzigen Cent in eine eigene Altersvorsorge ein. Für den, von Altersarmut bedrohten, Personenkreis bleibt höchstwahrscheinlich nur die Grundsicherung, im Casino online Geld zu gewinnen oder Glück im Lotto zu haben.

Die Vorsorgesituation bei Personen mit geringeren Haushaltseinkommen verbessert sich erst im höheren Alter ab 46 Jahren spürbar. Bei den 46-60-Jährigen haben 41 Prozent keine ausreichende Altersvorsorge getroffen.

Anzeige

Bei der mittleren Einkommensgruppe (1.500 – 2.500 Euro) sind es allerdings nur halb so viele (22 Prozent). Die Vorsorgesituation bei Personen mit höheren Einkommen hat sich gegenüber 2011 leicht verbessert.

YouGov Deutschland AG