Falsche Risikobewertung führt zu mangelndem Versicherungsschutz
Wie die Betriebe der Logistikbranche ihren eigenen Versicherungsbedarf einschätzen, interessierte die Helvetia Versicherung. Die Versicherung beauftragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov mit der Durchführung der Umfrage „Transportrisiken 2013“. Nun liegen Ergebnisse vor.
Transportversicherungen sind wichtig für die Existenzsicherung – davon sind 79 Prozent der deutschen Logistik-Unternehmer überzeugt, wenn man sie nach ihrer Meinung zum Versicherungsangebot fragt. Umso erstaunlicher, dass lediglich 56 Prozent der Betriebe ihren eigenen Versicherungsbedarf als hoch bzw. sehr hoch einschätzen.
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Die Einschätzung des Versicherungsbedarfs der deutschen Logistikbranche kann durchaus als kritisch bezeichnet werden: Das Haftungsrisiko ist beim Transport fremder Güter schließlich extrem hoch. Ob zu Land, Wasser oder in der Luft – mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen steigt insgesamt das Unfallrisiko. Zudem stellt organisierte Kriminalität einen immer größeren Risikofaktor dar – „Freight Watch International“ schätzt, dass sich beispielsweise die Anzahl der registrierten Frachtdiebstähle zwischen 2011 und 2012 mehr als verdoppelt hat. Umso überraschender, dass nur rund jedes zweite Unternehmen (52%) es für notwendig hält, Schäden durch organisierte Kriminalität abzusichern. Noch am intensivsten ausgeprägt ist dieses Bewusstsein unter den Befragten, die in der Lagerhaltungsbranche tätig sind. Hier halten immerhin 63 Prozent einen Versicherungsschutz gegen organisierte Kriminalität für sinnvoll.
„Durch das mangelnde Bewusstsein für tatsächliche Risikofaktoren ist der Versicherungsbedarf zumeist nicht ausreichend gedeckt“, erklärt Dr. Moritz Finkelnburg, Vorstandsmitglied der Helvetia. Das kann teuer werden. Gerade kleinere Unternehmen mit geringer Finanzkraft sind existenzgefährdet, wenn sie beispielsweise für den Diebstahl eines komplett mit Handys beladenen LKW haften müssen.
Am häufigsten schließen Unternehmen aus dem Logistikbereich die Verkehrshaftungsversicherung ab (74%). Diese deckt Schäden an Gütern, die während des Transportes entstanden sind und tritt auch für bestimmte Vermögensschäden ein, wenn zum Beispiel durch unglückliche Umstände die Ware verspätet geliefert wird.
Grundsätzlich gilt: Je wertvoller die transportierte Ware, desto wichtiger ist ein spezieller Versicherungsschutz. Betriebe, die Fahrzeuge von einem Ort zum anderen transportieren, haben mit 82 Prozent deutlich häufiger eine Warentransportversicherung abgeschlossen, als Unternehmen, die beispielsweise Umzugsgut an Bord haben.
Und wie steht die Transportbranche zu den Versicherungen, die auf dem Markt sind? 56 Prozent der Befragten bezeichnen das Preis-Leistungs-Verhältnis der Produkte als gut. Nur 30 Prozent sind der Meinung, dass Transportversicherungen zu teuer sind. „Die Aussagen zeigen, dass Versicherungsunternehmen in Sachen Produkt- und Preisgestaltung auf dem richtigen Weg sind. Sie müssen flexible und individuelle Lösungen anbieten, die speziell für die Transport- und Logistikbranche zugeschnitten sind“, so Finkelnburg.
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Im Auftrag der Helvetia AG hat YouGov deutschlandweit Interviews mit 300 Führungskräften und Entscheidern aus der Speditions-, Transport- und Lagerhaltungsbranche geführt.