Via Weiterbildung wider der schlechten Wahrnehmung.
Die Versicherungsbranche steht permanent im kritischen Fokus der Öffentlichkeit. Negative Berichterstattung in den Medien und das Image des Nein-Sagers machen es Vermittlern zusehends schwer sich am Markt zu behaupten. Doch die Branche kämpft mit den Initiativen "Ehrbarer Kaufmann" und "gut beraten" gegen diese Darstellung an.
"Versicherungen sind ein immaterielles Gut und haben mit sensiblen Lebensbereichen, wie Geld, Gesundheit und Tod zu tun. Zudem sind sie mit Konsumverzicht verbunden", erklärte Prof. Dr. Petra Gruner, Leiterin der Bachelor- und Masterstudiengänge in Coburg, die Entstehung und Bedeutung des negativen Images der Versicherungswirtschaft.
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"Von den vielen reibungslosen Leistungen an Millionen zufriedener Kunden ist hingegen kaum die Rede", erklärte der Vorstandsvorsitzende des PKV-Verbandes Uwe Laue beim diesjährigen Nordbayerischen Versicherungstag. Über mehrere Gesetzes- und freiwillige Brancheninitiativen will man die Transparenz und das Verbraucherschutzniveau weiter erhöhen und einhergehend damit das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen.
Vertriebskodex oder die Initiative "Ehrbarer Kaufmann"
Im Vertrieb gebe es bereits vielversprechende Handlungsansätze der Branche, wie den Vertriebskodex oder die Initiative "Ehrbarer Kaufmann". Aber auch über neue Ansätze bei der Vergütung müsse intensiv nachgedacht werden.
"Mit der Anfang 2014 startenden Initiative "gut beraten" geht die Versicherungswirtschaft nun einen Schritt weiter und möchte ihre Vermittler vor allem durch eine regelmäßige Weiterbildung in Bezug auf ihre Fach- und Beratungskompetenz noch mehr professionalisieren", sagte Wolfgang Flaßhoff, Vorstandsvorsitzender des BWV Nordbayern-Thüringen.
Jeder Vermittler soll das Image der Versicherungswirtschaft täglich nachhaltig positiv beeinflussen
Das Sammeln von "Weiterbildungspunkten" nach vorgegebenen Regeln und deren zentrale Registrierung erlauben es den Vermittlern, ihren Kenntnisstand gegenüber den Kunden nachzuweisen und so eine noch höhere Akzeptanz zu erreichen. Zudem soll das Berufsbild des Versicherungsvermittlers über diese Initiative qualitativ aufgewertet werden. "Die Versicherungswirtschaft ist dabei ihre Hausaufgaben zu machen", erklärte Laue und sieht sich auf die vielfältigen politischen und gesetzlichen Veränderungen gut vorbereitet.
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Deshalb ist jeder Mitarbeiter und Vermittler ist aufgefordert, das Image der Versicherungswirtschaft täglich nachhaltig positiv zu beeinflussen und zu zeigen, dass man weit besser ist als der Ruf. Zahlreiche Bildungsgänge, Expertenstudiengänge und Vertiefungskurse sorgen mittlerweile für ein flächendeckendes Bildungsangebot. So haben allein in den letzten fünf Jahren rund 50.000 Teilnehmer den geprüften Lehrgang Versicherungsfachmann/-frau absolviert und an der IHK-Sachkundeprüfung für Vermittler teilgenommen. Dabei sind die Angebote der Weiterbildungsdienstleistungsbranche so ausgerichtet, dass Vermittler und Makler bequem vom Büro aus lernen können. So bieten Deutsche Versicherungsakademie, Lorange, SGD oder Atheus vielfältigste Möglichkeiten sich zusätzlich zu qualifizieren.