Es tut sich was auf dem Markt der privaten Rentenversicherungen. Das zeigen die jüngsten Entwicklungen. Eine neue Tarifgeneration scheint auf dem Vormarsch zu sein: Produkte mit reduzierter Garantie, aber größerer Renditechance.

Anzeige

In diesem Jahr hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) 148 Tarife von 61 Anbietern untersucht. Wie üblich eingeteilt in die drei Kategorien klassisch, fondsgebunden mit (foB) und fondsgebunden ohne Beitragserhaltsgarantie (fmB) erfolgte die Analyse in diesem Jahr anhand von 84 Kriterien.

Allianz und Europa überzeugen in allen Kategorien der privaten Rentenversicherung

Dabei konnten in der Kategorie klassische Rentenversicherung Europa, Allianz, Debeka, Hannoversche und Huk-Coburg besonders überzeugen. Im Bereich der fondsgebundenen Rentenversicherung mit Beitragsgarantie sicherte sich die Allianz den Testsieg. Auf den Plätzen rangieren Provinzial NordWest, Alte Leipziger und Stuttgarter. In der Klasse der fondsgebunden Rentenversicherungen ohne Beitragsgarantie wussten erneut Allianz und Europa zu überzeugen. Gefolgt werden sie von Volkswohl Bund, Hannoversche und Stuttgarter.

„Neu in diesem Jahr ist die Betrachtung einer Pflegeoption“, sagt Hauer. Hier unterscheidet das IVFP zwischen Erhöhungsoption und Anwartschaft. Bei der Erhöhungsoption steigt im Pflegefall entweder die Altersrente oder der Versicherungsnehmer erhält eine Zusatzrente.

Neuer Baustein Pflegeoption

Dies ist etwa bei den „Extra“-Tarifen der HDI der Fall: Ab Beginn der Altersrentenzahlung wird dem Kunden bei Pflegebedürftigkeit eine doppelte Rente gezahlt. Eine Erhöhungsoption besteht insgesamt bei 25 Tarifen. Darunter Allianz, Asstel, Generali, HanseMerkur, HDI, LV 1871, MONEYMAXX, Nürnberger, Provinzial NordWest, Volkswohl Bund.

Bei der Anwartschaft „sichert“ sich der Kunde seinen aktuellen Gesundheitszustand. Der Vorteil: Eine separate Pflegerentenversicherung erfordert zum Ruhestandsbeginn keine Gesundheitsprüfung. So bietet beispielsweise die Basler im Rahmen der Pflegeoption die Möglichkeit, zwischen 60 und 67 eine zusätzliche Pflegerentenversicherung ohne Gesundheitsprüfung abzuschließen.

24 Tarife haben eine Anwartschaft für eine zusätzliche Pflegerentenversicherung

Die Anwartschaft liegt bei 24 Tarifen vor, unter anderem bei Aachen Münchener, Basler, VKB, Generali, Gothaer, Iduna, Münchener Verein, Öffentliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg Aktiengesellschaft R+V, Stuttgarter.

Hierzu Prof. Michael Hauer, IVFP-Geschäftsführer: „Die neue Tarifgeneration rundet das Spektrum an Privatrentenversicherungen ab. Für jeden Verbraucher ist jetzt etwas dabei: vom sicherheitsorientierten bis hin zum risikofreudigen Kunden. Der mündige Verbraucher ist damit endgültig in der Versicherungsbranche angekommen.“ Gerade zu Zeiten eines sehr niedrigen Zinses haben Kunden mit dieser Produktgattung die Möglichkeit, trotz allem entsprechend höhere Renditen zu erzielen.

Anzeige

Die Kritik an den neuen Produkten könne Hauer nicht ganz nachvollziehen, denn der Verbraucher könne selbst entscheiden, welchen Tarif er bevorzuge. Zumal es „nach wie vor klassische Produkte, also Versicherungen mit einem hohen Sicherheitsfaktor, gibt.“

Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH