„Die anhaltend niedrigen Zinsen sind alles andere als ein motivierendes Umfeld für die Altersvorsorge. Die Menschen müssen heute mehr für ihre Altersvorsorge aufwenden, um ihr Vorsorgeziel zu erreichen – oder Abstriche bei ihrem späteren Lebensstandard hinnehmen“ so Alexander Erdland gestern in Berlin. Von der geltenden Regelung zur Beteiligung der Lebensversicherten an den Bewertungsreserven profitierten die Verträge, die jetzt ausliefen. Benachteiligt seien die Jüngeren, deren Verträge in der Regel noch viele Jahre liefen.

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Mit den aktuellen Plänen der großen Koalition drohten weitere Ungerechtigkeiten für die junge Generation: Das „Rentenwunschkonzert“, das derzeit von den Verhandlungspartnern der möglichen großen Koalition gegeben werde, konzentriere seine Wohltaten auf die ältere Generation. Zu stemmen sei dies von den Jungen.
„In der Summe bedeutet dies eine erhebliche Benachteiligung der Jüngeren bei der Altersvorsorge. Wir brauchen eine Rentenpolitik, die im Interesse aller Versicherten handelt. Und wir brauchen stabile Rahmenbedingungen, die die private und betriebliche Altersversorgung stärken“, forderte Erdland anlässlich des Versicherungstages 2013 in Berlin.

Zu den aktuellen Rentenplänen der großen Koalition mahnte er: „Die diskutierten Mehrleistungen in der gesetzlichen Rentenversicherung gefährden die Stabilität unseres Rentensystems, die wir mühsam erreicht haben. Doch nicht nur das. Sie führen in der Konsequenz zu höheren Beiträgen, machen Arbeit wieder teurer und bedrohen damit zuletzt auch die Erfolge auf dem Arbeitsmarkt.“
Erdland plädierte u.a. für einen Ausbau der betrieblichen Altersversorgung über ein Modell, bei dem die Arbeitnehmer künftig automatisch in die Entgeltumwandlung einbezogen werden (Opting-out). Er forderte daneben ein starkes Signal für den Ausbau der privaten Altersvorsorge. Die Förderung der Riester-Rente sei seit zwölf Jahren eingefroren. Das Fördervolumen von heute 2.100 Euro sollte auf 2.850 Euro angehoben werden. Die Zulagen sollten auf 200 Euro mitwachsen.