Die Zeit für diese Diskussion ist für den Chef der Deutschen Bank denkbar ungünstig. So wurde die Deutschte Bank gerade zu einer Höchststrafe von 725 Millionen Euro von der EU-Kommission verdonnert. Anlass war die Manipulation der Referenzzinsätze Eurobor, Libor und dem japanischen Tiber. Durch Absprachen sollen mehrere Banken die Kurse zu ihren Gunsten manipuliert haben. Da die Banken auch gleichzeitig Wetten auf die Zinsbewegungen laufen haben, waren hohe Gewinne für die Beteiligten möglich. So kommt die Deutsche Bank mit der Strafzahlung noch recht glimpflich davon, da sie mit der EU-Kommision kooperierte.

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Das System der Referenzzinssätze ist seitdem auf dem Prüfstand. Ginge es nach der EU-Kommison, sollte das derzeitige System durch ein transparenteres System abgelöst werden. Das ist aber nur ein Teil der Pläne der EU zur Regulierung des Bankensystems. Die Banken wehren sich indes heftig und verweisen darauf, aus der Bankenkrise selbst die richtigen Schlüsse gezogen zu haben.

Schäuble hatte sich Anfang der Woche gegenüber dem Handelsblatt mit den Worten "die Kreativität der Banken, die Regulierung zu umgehen, ist weiterhin groß“ gegen eine Regulierungspause für Banken ausgesprochen. Die Worte von Schäuble bezeichnete daraufhin Fitschen als „populistisch“. Er zeigte sich empört und unterstrich das mit den Worten "Es kann nicht sein, dass man sich hinstellt und sagt, die Banken umgehen immer noch die Regeln.“

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Doch damit scheint der Streit erst so richtig an Fahrt gewonnen zu haben. In einer Sitzung am Donnerstag konterte Schäuble mit den Worten "[...] und im Ton hat er sich ganz sicher vergriffen.“ Auch andere Politiker zeigten bereits Unverständnis für den Chef der Deutschen Bank. So wies auch Klaus-Peter Flosbach (CDU) darauf hin, dass Fitschen auf Grund der jüngsten Strafen gegen die Deutsche Bank einen ungünstigen Zeitpunkt gewählt habe.