Da kürt gerade noch das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) die besten Riester-Produkte und in Berlin verabschieden sich die Führungsköpfe der neu geschmiedeten großen Koalition aus Union und SPD klamm heimlich von der privaten Altersvorsorge. Nicht, dass dies irgendwo im Koalitionsvertrag steht, aber die reine Nichterwähnung ist in der Politik ein klares Zeichen für ein Ende.

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Stattdessen soll zukünftig die gesetzliche Rente wieder hoffähig gemacht werden, Rente ab 63 und ein Aussetzen der schrittweisen Absenkung der gesetzlichen Rente, das sind die Geschenke an die Wähler. Hinsichtlich der aktuellen Niedrigzinzpolitik aber auch die einzige Möglichkeit um das Volk zu beruhigen, denn Geld sparen wird aktuell bestraft. Ohne Geld sparen funktioniert aber die private Altersvorsorge nicht, adé Riester-Rente, es lebe die Umlagenfinanzierung.

In Zeiten geringer Zinsen auf Kapitalanlagen hat die Umlagenfinazierung, wie sie in der gestezlichen Rentenversicherung stattfindet, die Nase vorn. Hier wird nicht gespart, was man einnimmt, wird sofort verteilt. Die Bevölkerung hat den Nachteil der privaten Vorsorge schon längst erkannt, seit Jahren sinkt die Anzahl der neu abgeschlossen Riester-Verträge, im ersten Halbjahr 2013 war sogar die absolute Zahl an laufenden Riester-Renten rückläufig.

Die Politik traut sich wenig, ausgenommen von den Linken, den Fehler mit der privaten Vorsorge einzugestehen. Neben den Niedrigzinsen verfolgt die Riester-Rente auch ein fataler konstruktiver Fehler, denn sie wird im Alter gegen Ansprüche aus den Sozialkassen aufgerechnet. Wer im Alter unter die Grundversorgung fällt, der hat völlig unnütz in die Riester-Rente eingezahlt, denn diese wird dann vom Anspruch auf Grundversorgung abgezogen. Doch in die Grundversorgung werden zukünftig das Gros der gesetzlich Rentenversicherten fallen, dafür sorgt schon allein die schrittweise Absenkung der Rente.

Die Abkehr von der privaten Altersvorsorge ist auch für viele private Versicherungsgesellschaften ein Fiasko, die Anfangsinvestitionen zur Markteinführung der Riester-Rente dürften sich bisher kaum amortisiert haben. Wermutstropfen ist die geplante Lebensleistungsrente für Geringverdiener von rund 850 Euro, die gibt es nur, wenn auch gleichzeitig privat vorgesorgt wird.

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