Der Versuch Riester-Rente gilt, ob der Struktur und der hohen Kosten, allgemein hin als gescheitert und auf die gesetzliche Rente vertrauen vor allem junge Menschen nur wenig. Einer der größten Kritiker ist der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU): „Von einem Euro, das du der Privatversicherung gibst, sind 25 Cent schon mal weg. Bei der Rentenversicherung nur 1,5 Cent“, sagte Blüm.

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„Die Rente wäre sicher gewesen“, so Blüms Credo – wenn, ja wenn kein Systemwechsel hin zu mehr privater Altersvorsorge und somit auch zur Riester-Rente stattgefunden hätte.

Markus Rieß will höhere Förderung für Riester-Produkte

Nun wartete Markus Rieß, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG, mit einer konträren Forderung die neue Bundesregierung auf. So solle die Förderung für Riester-Renten erhöht werden: "Wichtig wäre zum Beispiel, die staatlichen Zulagen für die Riester-Rente anzuheben. Die sind seit der Einführung 2002 unverändert, obwohl das Lohnniveau deutlich gestiegen ist. Um die damaligen Kaufkraftverhältnisse widerzuspiegeln, müssten die Zulagen um durchschnittlich rund 30 Prozent steigen."

Weiterhin wünscht sich Rieß eine Reform in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV): "Ich plädiere dafür, dass künftig jeder Arbeitgeber eine Betriebsrente für alle Mitarbeiter automatisch vorsieht, es sei denn, der Arbeitnehmer lehnt dies ausdrücklich ab". Das erklärte Rieß in einem Interview mit der Bild-Zeitung.

Weihnachtsgeschenk der Bundesregierung?

Die Idee der Erhöhung der Riester-Förderung und die Einführung automatischen Betriebsrente wäre für die kränkelnden Lebensversicherer ein schönes Geschenk. Nach den Geschenken Berufsunfähigkeitsversicherung, Riester-Rente und Pflegeversicherung der Bundesregierung an die Branche hätte eine versteckte Pflichtversicherung für die zusätzliche Altersvorsorge, alias Betriebsrente, durchaus Charme.

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Einhergehend mit der Altersvorsorgereform in den Jahren 2000 und 2001, bei der die Durchschnittsrente von 70 Prozent auf 67 Prozent reduziert wurde, brachte die Bundesregierung seinerzeit die Riester-Rente in Position. Dementsprechend wäre dies ein konsequenter Schritt der Politik. Doch dazu wird es diesmal wohl nicht kommen. Denn vor kurzem wurde bekannt, dass Union und SPD die Riester-Rente aufs Abstellgleis stellen will.

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