Insbesondere die Selbstbeteiligung wird von vielen privat Versicherten unterschätzt, denn ab einem gewissen Alter muss sich fast jeder auf ein regelmäßiges Ausschöpfen der Selbstbeteiligung einstellen. So ist das Spiel mit der Selbstbeteiligung für 45-jährige noch überschaubar, hier betragen die Durchschnittskosten lediglich 5.946 Euro jährlich. Im Renten-Alter ist hier jedoch schnell mit dem doppelten Kosten zu rechen, wie die Studie belegt.

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Neben der Selbstbeteiligung tragen auch die jährlichen Beitragssteigerungen zur Kostenexplosion bei. Über 37 Prozent der befragten Krankenversicherungen bestätigten, Beitragserhöhungen zum Jahreswechsel durchgeführt zu haben. Im Schnitt beträgt die Steigerung diese Jahre 9 Prozent. Neben den Kostensteigerungen im Gesundheitssystem ist die anhaltende Niedrigzinsphase für die Versicherungsgesellschaften ein Problem. Um die gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagen zu bilden, müssen viel höhere Beträge angespart werden. Hinzu kommt ein Mitgliederschwund , der auch durch die anhaltende politische Diskussion über die Abschaffung der privaten Krankenversicherung gefördert wird.

Die aktuellen Zahlen sollten für junge Versicherte ein Warnsignal sein. Jeder sollte sich früh mit den Kosten seiner privaten Krankenversicherung im Alter auseinandersetzen. Oft wird bei der Altersplanung auch vergessen, dass der vom Arbeitgeber gezahlte Anteil an den PKV-Beiträgen mit Renteneintritt nicht mehr gezahlt wird. Die gesetzliche Rentenversicherung übernimmt hier nur einen geringen Anteil der Beiträge.