Naturgewalten wie Hochwasser, Stürme und Hagel haben die Versicherungen in 2013 richtig viel Geld gekostet. Nach bisherigen Schätzungen mussten die Versicherer knapp sieben Milliarden Euro an ihre Kunden auszahlen, wie der GDV am Donnerstag mitteilte.

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„Die Häufung verschiedener Wetterextreme innerhalb weniger Monate machten das Jahr 2013 zu einem außergewöhnlichen Jahr“, sagt Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft, bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin. Selten würden in so kurzer Zeit -innerhalb eines halben Jahres- solche Schadendimensionen entstehen. “Über zwei Millionen Schäden innerhalb weniger Monate schnell zu regulieren, war eine gigantische Aufgabe. Wir Versicherer haben sie zuverlässig gelöst,” betont Erdland.

Hagel erzeugt die höchsten Sachschäden

In der Sachversicherung erzeugten die Hagelstürme von Sommer bis Frühherbst die höchsten Schäden: circa 3,1 Milliarden Euro mussten die Anbieter hierfür auszahlen. Besonders in Süddeutschland wütete der Hagel, deckte Hausdächer ab, überschwemmte Keller und Straßen, beschädigte Fenster und Jalousien. Bei den Unwettern hatten tennisballgroße Hagelkörner nicht nur enorme Sachschäden angerichtet, sondern auch mehrere Menschen verletzt.

Etwas geringer fielen die Schäden durch das Juni-Hochwasser aus, das vor allem in Ost- und Süddeutschland wütete. Circa 1,8 Milliarden Euro mussten hierfür die Versicherer als Schadenssumme leisten. Ganze Innenstädte wurden im Juni nach tagelang anhaltendem Starkregen überschwemmt, Flüsse traten über die Ufer und Deiche brachen, viele Menschen mussten evakuiert werden und verloren ihr gesamtes Hab und Gut.

Auch Orkane richteten in 2013 erhebliche Sachschäden an: Orkan Christian kostete die Versicherer im Oktober rund 300 bis 400 Millionen Euro, Orkan Xaver verursachte im Dezember immerhin noch Schäden von bis zu 200 Millionen Euro. Zusätzlich zu den Sachversicherungen mussten die Kfz-Versicherer circa 1,5 Milliarden für beschädigte Fahrzeuge bei Juni-Hochwasser, Hagelstürmen und Orkanen zahlen. Überschwemmungs- und Hagelschäden an Autos sind in der Regel über die Teilkaskoversicherung abgedeckt.

Naturgefahren 2013 keine Ausnahme

Trotz der hohen Schadenssummen verwies der GDV darauf, dass es sich beim Katastrophenjahr 2013 um keine Ausnahmeerscheinung handle. Jahre mit vergleichbaren Leistungsdimensionen hätte es zuletzt 1990 und 2002 gegeben. Im Winter 1990 sorgten Stürme wie Wiebke und Vivian für enorme Schäden. 2002 kamen zum Elbe-Hochwasser noch heftige Winterstürme wie Jeanett dazu und hinterließen schwere Schäden.

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Auch zukünftig sei mit ähnlich ereignisreichen Jahren zu rechnen. Eine gemeinsame Studie von Versicherern und führenden Klimaforschern von 2011 (Herausforderung Klimawandel – Antworten und Forderungen der deutschen Versicherer) zeige demnach eine Zunahme von Wetterextremen. Überschwemmungsschäden können sich bis zum Ende dieses Jahrhunderts verdoppeln, warnt die Assekuranz. Sturmschäden könnten bis zum Jahr 2100 um mehr als 50 Prozent und Hagelschäden schon bis 2050 um 60 Prozent zunehmen. “Wichtig ist für unsere Kunden, dass die Schäden grundsätzlich versicherbar bleiben”, so Erdland. Der GDV fordert deshalb von der Politik, die Bevölkerung mit Informationskampagnen für Präventionsmaßnahmen zu sensibilisieren.

GDV