Insbesondere kritisieren die fünf Unterzeichner des offenen Briefs die schlechte Entwicklung der letzten Jahre. „Wie Sie wissen, ist die Wertentwicklung dieses Fonds miserabel“, heißt es in dem Schreiben. So machte der Axa Immoselect (WKN: 984645) im vergangenen Jahr ein Minus von 18,6 Prozent. Über die vergangenen fünf Jahre steht ein Minus von 25,7 Prozent. Im Vergleich zu anderen in Abwicklung befindlichen offenen Immobilienfonds ist das eine deutlich zu schwache Performance. Dies sei nicht mit der aktuellen Marktlage zu begründen: „Im Vergleich dazu zeigt die Vergleichskategorie Immobilienfonds Europa eine Rendite von 0,2 Prozent für 2013.“

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Axa Immoselect: schwache Performance und schleppende Abwicklung

Ebenso ein Dorn im Auge der Maklerpools BCA, Fondskonzept, Fondsnet, Argentos und Netfonds ist der aktuelle Stand der Liquidation des Fonds. Vor drei Jahren war der Kurs des Fonds deutlich abgerutscht. Woraufhin die Axa Vermögensverwalter ankündigten, das Sondervermögen zu kündigen. Doch der Verkauf der Fondsobjekte läuft, so die Ansicht der Pools, viel zu schleppend. Zudem seien Mietrenditen und Verkaufserlöse sehr enttäuschend. So lägen die bis dato erzielten Verkaufserlöse fast immer deutlich unter dem Verkehrswert.

Zum 20. Oktober endet die Abwicklungsfrist des Fonds. Danach geht das restliche Portfolio an die Depotbank Sal. Oppenheim über. Auf Grund der kurzen Restzeit befürchten die Maklerpools nun weitere Verluste bei den Verkäufen.

Maklerpools kritisieren Prospektaussagen und reale Fondsentwicklung

Ein weiterer Kritikpunkt der Pools sind die Widersprüche zwischen versprochenen Mietrenditen in Verbindung mit dem geringen Schließungsrisiko in den Prospektaussagen und der realen Entwicklung. Das hatte viele Anleger bewogen in den Fonds zu investieren. „Sehr vielen unserer Vermittler haben wir Ihren Fonds empfohlen und auf Ihren guten Namen vertraut. Nach schweren Zeiten erwarten wir nun endlich, dass Sie dieses Vertrauen im Sinne unserer Anleger, Vermittler und auch für uns wiederherstellen“, schreiben die Chefs der Pools.

Argentos, BCA, Fondskonzept, Fondsnet und Netfonds repräsentieren immerhin einen Bestand von über 15 Milliarden Euro. Gerade deshalb schlägt der Brief bei Axa wie eine Bombe ein. Schließlich strebt der französische Versicherer, nicht nur im Investmentbereich, sondern vor allem in der Assekuranz, auch weiterhin Geschäft mit den Maklerpools an. Eine schwache Ab- und Entwicklung im Investmentbereich könnte da schnell zur Vertriebsbremse für den Versicherer werden.

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„Grundsätzlich werden unsere Kunden durch regelmäßige Informationen seit der Liquidation, sehr transparent und zeitnah über alle Entwicklungen des AXA Immoselect informiert“, sagte Daniela Hamann, Sprecherin der Frankfurter Axa IM gegenüber ProContra Online. „Wir möchten an dieser Stelle auch ausdrücklich darauf hinweisen, dass einige Vorwürfe, die in dem Brief gemacht werden, nicht korrekt sind“, erklärte Hamann weiter.

ProContra Online