BdV-Wissenschaftstagung: Lebensversicherer auf dem Prüfstand
Werden unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes Unternehmensgewinne garantiert? Insbesondere Lebensversicherer stehen bei dieser Frage im Fokus der diesjährigen Wissensschaftagung des Bund der Versicherten (BdV) am 10. April 2014 in Hamburg.
Gastgeber der Wissenschaftstagung (WiTa) ist traditionell der Wissenschaftliche Beirat des BdV. Sie findet in diesem Jahr zum 24. Mal statt. Die Teilnehmer erwarten Referate, Praxisberichte und Diskussionsrunden. „Die WiTa ist eine Plattform für den Austausch und Kontakt zwischen Verbraucherschützern, Wissenschaftlern, Wirtschaftsvertretern, Medien und der Politik. Für das Thema Versicherungen gibt es in Deutschland keine vergleichbare Veranstaltung“, so Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV.
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Im ersten Themenblock stehen europarechtliche Ideen zum Umgang mit der neuen Vermittlerrichtlinie zur Diskussion. Das Thema „Verbot oder Offenlegung von Provisionen“ wird von Prof. Dr. Helmut Heiss diskutiert. Der Vorsitzende des Wissenschaftsbeirats, Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski, beleuchtet zusätzlich die Auswirkungen des Nettopolicenkonzeptes auf Versicherungsmärkten.
Der zweite zentrale Themenblock sucht eine Antwort auf die Frage, ob unter dem Deckmantel kollektiven Verbraucherschutzes Unternehmensgewinne garantiert würden. Aus unterschiedlichen Perspektiven werden sowohl staatliche Gewinngarantien als auch staatliche Gewinnschranken für Lebensversicherer auf den Prüfstand gestellt, heißt es in der Mittelung des Verbandes. In der anschließenden Plenumsdiskussion stellen sich die Referenten dieses Themenblocks den Fragen von Moderatorin Kornelia Hagen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Hier treffen Prof. Dr. Jochen Zimmermann von der Universität Bremen, Dr. Johannes Lörper, Vorsitzender des Mathematikausschusses im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, und Axel Kleinlein aufeinander. „Wir erwarten in dieser Runde eine scharfe Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft, Verbraucherschutz und Versicherungslobby“, so Bianca Boss, Pressereferentin beim BdV.
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Im Forum „Junge Versicherungswissenschaft“ stellen Nachwuchswissenschaftler zudem ihre Arbeiten vor. Die Spanne der Beiträge reicht dabei von „Statistischer Analyse von Schadensdaten“ bis hin zu „Cyber-Versicherungen im Kontext sich verändernder Märkte“. Weitere Informationen zur Wissenschaftstagung und die Anmeldeunterlagen gibt es auf den Webseiten des BdV.