Zunehmend psychsiche Erkrankungen am Arbeitsplatz
Ausfälle am Arbeitsplatz sind in rund 10 Prozent der Fälle auf psychische Belastungen zurückzuführen. Insgesamt nehmen psychische Erkrankungen zu, berichten ein Großteil von Ärzten laut einer Umfrage der Süddeutschen Krankenversicherung a.G. (SDK).
Immer häufiger diagnostizieren Ärzte „Burn-Out-Syndrom“. 94 Prozent der von der SDK-Stiftung befragten 105 niedergelassenen Allgemeinmediziner und Psychater gaben an, dass die Häufigkeit solcher Diagnosen in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen habe. „Wir haben es bei psychischen Erkrankungen mit einer ernstzunehmenden Entwicklung zu tun“, bekräftigt Klaus Henkel, Kuratoriumsvorsitzender der SDK-Stiftung. „Wir kennen zwar alle die prominenten Burn-Out-Fälle von Skispringer Sven Hannawald oder Fußball-Trainer Ralf Rangnick, die tatsächlichen Ausmaße der psychisch erkrankten Arbeitnehmer in Deutschland ist jedoch erschreckend und hier müssen Konzepte auf den Tisch, wie man den Betroffenen Hilfestellung anbieten kann“.
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Wahrscheinliche Ursachen für die zunehmende Zahl der psychischen Erkrankungen sind umfassende und vielfältige Belastungen am Arbeitsplatz. Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen zeigt in der aktuellen Ausgabe der SDK-Publikation „Blickpunkte“ konkrete Ursachen auf. Arbeit kann heute flexibler und ortsunabhängiger ausgeführt werden, Abläufe werden beschleunigt und komplexer, die Eigenverantwortung einzelner Mitarbeiter wächst. Zudem fordert eine steigende Dienstleistungsorientierung auch zunehmend emotional und kognitiv. Auf der anderen Seite gestalten sich Beschäftigungsverhältnisse diskontinuierlich.
Psychische Belastung - auch eine Gefahr für Unternehmen
Nicht nur Arbeitnehmer selbst müssen auf Stressreduktion am Arbeitsplatz achten. Gefragt sind auch Präventionsmaßnahmen seitens der Unternehmen. „Für Arbeitgeber bedeutet die drastische Zunahme psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz, dass sie sich um ihre Mitarbeiter frühzeitig kümmern müssen“, betont Dr. Ralf Kantak, Vorstandsvorsitzender der SDK. „Bei der SDK wird unserer Belegschaft deshalb nicht nur ein eigenes BGM angeboten, sondern wir unterstützen mit unserer Tochtergesellschaft gesundwerker eG auch andere Firmen beim Aufbau und der Umsetzung eines qualitativen BGM“.
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Die von der SDK-Stiftung herausgegebene Publikation beleuchtet in ihrer jetzt erschienenen zweiten Ausgabe unter dem Titel „Vom Ausbrennen bedroht?“ nicht nur umfassend das Thema Burnout, sondern zeigt Lösungswege auch für Unternehmen auf. Enthalten sind weiterhin wissenschaftliche Fachbeiträge von Prof. Dr. Brüggenjürgen (SDK-Institut für Gesundheitsökonomie Berlin) und Dr. Anne Berghöfer (Charité Universitätsmedizin Berlin) flankieren die Beiträge aus der Unternehmenspraxis. Sie kann auf der Website der Krankenversicherung online (PDF) oder als Printausgabe bezogen werden.