AXA-Vorstand löst nach Machtkampf Roland-Chef ab
Rainer Brune wird neuer Vorstand bei Roland Rechtsschutz und löst damit den Vorstandsvorsitzenden Gerhard Horrion ab. Aufsichtsrat und Horrion hatten sich gestern offiziell einvernehmlich getrennt. Hinter den Kulissen soll es allerdings zum Streit um die künftige Ausrichtung des Versicherers gekommen sein. Offenbar forcierten der Aufsichtsratsvorsitzende und AXA-Chef Thomas Buberl und Großaktionär Gothaer den Abgang.
In der gestrigen Aufsichtsratssitzung trennten sich die Wege von Vorstandsvorsitzenden Gerhard Horrion und Roland Rechtsschutz. So heißt es in der offiziellen Pressemitteilung: „Der Aufsichtsrat und der langjährige Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft haben sich gestern einvernehmlich getrennt. Gleichzeitig entsendet der Aufsichtsrat Rainer Brune als Sprecher in den ROLAND-Vorstand.“
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AXA-Vorstand Brune folgt Horrion
Horrion, der seit 1999 die Geschicke des Rechtsschutzversicherers leitete, hatte erst im vergangenen Jahr seinen Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert. Sein Nachfolger wird Rainer Brune, der selbst Mitglied des Aufsichtsrats ist und im Vorstand des Großaktionärs AXA sitzt. Diese Mandate hat er nun niedergelegt. Ab sofort soll der 48-Jährige als Vorstandssprecher fungieren und gemeinsam mit den bisherigen Vorständen Bettina Hesse und Dr. Ulrich Scholten das Unternehmen leiten.
Pikant an der Ablösung Horrions ist die Interessenverteilung der Großaktionäre. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Buberl, seines Zeichens Deutschland-Chef der AXA, die Demission des Roland-Chefs auf die Agenda gesetzt.
Druck der Großaktionäre AXA und Gothaer?
Der französische Versicherungskonzern hält 41,2 Prozent der Aktien am Roland Rechtsschutz und ist damit neben der Gothaer Versicherung, die 28,9 Prozent der Aktien hält, Großaktionär des Roland.
Offenbar ist ein Streit über die künftige Ausrichtung des Unternehmens der Auslöser des Vorstandswechsels gewesen. So hatten Vorstandsvorsitzender Horrion und der Chef des Aufsichtsrats Buberl unterschiedliche Ansichten zur Eignerstruktur und Fusionspolitik. Unterstützung erhielt Buberl, der bereits Gespräche mit dem Roland-Konkurrenten Arag führte, von Seiten des zweiten Großaktionärs Gothaer. Dadurch sei das Vertrauensverhältnis nachhaltig gestört gewesen und eine Trennung unausweichlich geworden.
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Nach der Ablösung in der gestrigen Aufsichtsratssitzung verabschiedete Buberl Horrion: „Gerhard Horrion hat ROLAND Rechtsschutz maßgeblich geprägt und wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Im Namen des Aufsichtsrats danke ich ihm für sein langjähriges Engagement im Vorstand von ROLAND Rechtsschutz.“ Ein fader Beigeschmack bleibt dennoch.
