Lebensversicherung - Erste Versicherer kappen das Neugeschäft
Lebensversicherung - Sieben der aktuell 90 Lebensversicherer planen die komplette bzw. teilweise Einstellung des Neugeschäft. Ein Grund dafür seien, so BaFin-Chefin Elke König, die zu hohen Kosten im Vertrieb der Lebensversicherer. Auch die verschärften Kapitalvorschriften machten den Unternehmen zu schaffen.
Laut Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) planen Sieben der 90 Lebensversicherer das Neugeschäft komplett oder teilweise einzustellen. „Der Markt wird etwas schrumpfen, aber nicht dramatisch“, sagte BaFin-Chefin Elke König gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
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Vertriebskosten und verschärfte Kapitalvorschriften
Grund dafür seien die verschärften Kapitalvorschriften ab 2016, sowie die zu hohen Kosten im Vertrieb. „In der Lebensversicherung ist noch ein zu hoher Kostenblock enthalten.“, merkte König an.
Vor kurzem hatte Felix Hufeld, Exekutivdirektor Versicherungsaufsicht bei der BaFin, die trübe Situation der Lebensversicherer skizziert: „So viel Bedrohung für die Branche gab es lange nicht mehr!“
Bundesregierung will Kuhhandel mit Lebensversicherern
Derweil arbeitet die Bundesregierung mit Hochdruck an einem Gesetzespaket, dass den schwächelnden Lebensversicherern unter die Arme greifen soll. In Kürze soll dazu ein Gesetzespaket auf den Weg gebracht werden.
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Geplant sind unter anderem Änderungen zu den Bewertungsreserven und beim Garantiezins. Im Gegenzug will die Bundesregierung der Branche einige Zugständnisse abringen. Zur Debatte stehen eine Provisionsdeckelung, eine Verlängerung der Haftungszeiten und die Senkung des Garantiezinses. Kunden könnten dann die Beteiligung an den Bewertungsreserven verlieren.