Autofinanzierung - worauf besonders geachtet werden sollte
Jeder deutsche Bundesbürger gibt im Durchschnitt etwa 25.000 Euro für ein neues Auto aus. Jedoch haben nur die wenigsten einen solchen Betrag auf der hohen Kante liegen, sodass viele auf einen Kredit angewiesen sind.
Vorteilhaft ist, dass es zahlreiche Anbieter für Autofinanzierungen gibt und dass die Beantragung und Abwicklung in der Regel wesentlich einfacher ist, als beispielsweise bei einer Baufinanzierung.
Von Nachteil ist, dass die Angebote so vielfältig sind, dass im schlimmsten Fall wesentlich mehr für die Autofinanzierung ausgegeben wird als nötig. Aus diesem Grund sollte ein solcher Kreditvertrag nicht vorschnell und unüberlegt abgeschlossen werden.
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Bevor mit dem Vergleich unterschiedlicher Angebote begonnen wird, sollte ein Kassensturz erfolgen. Hierbei ist es wichtig, folgende Fragen zu beantworten:
- In welcher Höhe kann eine Anzahlung geleistet werden?
- In welcher Höhe können die monatlichen Kreditraten geleistet werden?
- Wie hoch sind die monatlichen Unterhaltskosten (z. B. Kfz-Versicherung; siehe hierzu auch autokredit.de) für das Auto?
Wenn feststeht, wie viel Geld monatlich für die Autofinanzierung zur Verfügung steht, sollte eine Entscheidung bezüglich der Finanzierungsform getroffen werden. Welche Finanzierungsform die günstigste ist, kann nicht pauschal gesagt werden und ist immer von der jeweiligen individuellen Situation abhängig.
Grundsätzlich stehen die folgenden Finanzierungsformen zur Auswahl:
Klassischer Ratenkredit
Beim klassischen Ratenkredit wird der Kaufpreis plus Zinsen in festgelegten monatlichen Raten über einen bestimmten Zeitraum zurückgezahlt. Dabei wird der Sollzins von Beginn bis zum Ende der Laufzeit festgeschrieben. Dies hat den Vorteil, dass eine Planungssicherheit entsteht, sodass der Kreditnehmer genau weiß, welche monatlichen Raten über welchen Zeitraum zu zahlen sind. In der Regel kann gegen die Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung die restliche Kreditschuld beglichen werden. Oftmals werden auch kostenlose Sondertilgungen ermöglicht.
Ratenkredit über die Hausbank
Oftmals sind Finanzierungen über die Hausbank teurer als über Autobanken. Trotzdem ist es sinnvoll, sich ein Angebot von der Hausbank, Direktbanken oder anderen Kreditinstituten einzuholen, denn unter Umständen werden auch dort günstige Zinssätze angeboten. Vorsicht ist allerdings bei sogenannten Restschuldversicherungen geboten, die oftmals von Kreditinstituten angeboten werden. Meist wird hier der Todesfall, Arbeitslosigkeit und/oder Arbeitsunfähigkeit abgesichert, was den Kredit verteuern kann. Hier muss in jedem Fall abgewogen werden, ob der Abschluss einer solchen Versicherung wirklich sinnvoll ist. Wer zum Beispiel bereits eine Risiko- oder Kapitallebensversicherung besitzt, der benötigt keine Restschuldversicherung. Hilfreiche Informationen zu Krediten erhalten Interessenten auch bei der Verbraucherzentrale.
Bei einer Finanzierung über die Hausbank ist der Vorteil, dass beim Autohändler ein Auftreten als „Barzahler“ möglich ist, sodass ggf. noch zusätzliche Rabatte verhandelt werden können.
Drei-Wege-Finanzierung
Bei einer Drei-Wege-Finanzierung wird zunächst eine individuelle Anzahlung sowie die monatliche Rate festgelegt. Am Ende der Kreditlaufzeit kann sich der Kreditnehmer entscheiden, ob er das Auto behalten oder zurückgeben möchte. Wenn er sich für das Auto entscheidet, so kann er entweder die festgelegte Schlussrate begleichen oder eine Weiterfinanzierung vornehmen.
Generell sind die monatlichen Raten bei der Drei-Wege-Finanzierung relativ niedrig und liegen ungefähr 50 Prozent unter den Beträgen eines klassischen Ratenkredits, da während der Kreditlaufzeit nicht der gesamte Kreditbetrag getilgt werden muss. Allerdings verbleibt dann am Ende der Laufzeit eine relativ hohe Schlussrate, die dem Restwert des Fahrzeugs entspricht.
Beispielrechnung:
Kaufpreis | 20.000 € |
Anzahlung | 1.000 € |
Schlussrate | 8.500 € |
Laufzeit | 48 Monate |
effektiver Jahreszins* | 6,50 % |
Gesamtkosten | 23.661,28 € |
Finanzierungsbetrag | 10.500,00 € |
Monatsrate | 248,03 € |
monatliche Zinskosten | 46,04 € |
monatlicher Gesamtbetrag | 294,07 € |
*Detaillierte Informationen darüber, was ein effektiver Jahreszins ist und wie dieser berechnet wird, gibt es hier.
Wichtig ist, dass sich Kreditnehmer nicht von den niedrigen Monatsraten täuschen lassen sollten, denn neben der monatlichen Ratenzahlung müssen ggf. auch Rücklagen für die hohe Schlussrate gebildet werden.
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Checkliste
Um den Finanzierungsmarkt transparenter beurteilen zu können und um sich vor allem vor unseriösen Anbietern zu schützen, sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Ein Autokredit hat seinen Preis, nämlich die Zinsen. Aus diesem Grund sollte ein genauer Vergleich stattfinden. Entscheidend ist vor allem der effektive Jahreszins.
- Ein Kreditvertrag sollte niemals vorschnell oder blind unterzeichnet werden. Erst dann, wenn der Kreditvertrag keine Fragen mehr offen lässt, ist eine Unterzeichnung ratsam.
- Vorsicht ist geboten, wenn unübersichtliche und lange Kreditverträge ausgehändigt werden, die u. a. Gebühren, Einmalzahlungen o. ä. beinhalten. Allein dies kann schon ein Indiz dafür sein, dass es sich um einen unseriösen Anbieter handelt. Ein seriöser Anbieter fordert keine Aufwandsentschädigungen, Gebühren oder Vorauszahlungen.
- Sollten zusätzlich Beratungsverträge vorgelegt werden, sind diese mit einer gesunden Skepsis zu betrachten und zu prüfen.
- Sollte ein Kreditvertrag voreilig unterschrieben worden sein, so kann dieser innerhalb von zwei Wochen widerrufen (§ 355 BGB) werden.
Berechnen Sie Ihre Kreditkonditionen und monatlichen Raten einfach mit unserem Kredit-Rechner.