Als sich die Ideal-Versicherung vor 101 Jahren in Berlin-Neukölln gründete, da war das Versicherungshaus zunächst auf Feuerbestattungen spezialisiert. 20 Pfennig kostete es damals im Monat, wenn man für das eigene Begräbnis finanziell vorsorgen wollte. Zu ebenjenen Ursprüngen will das traditionsreiche Unternehmen nun zurückkehren: laut einem Bericht des Tagesspiegel plant die Ideal die Übernahme mehrerer Sterbegeldversicherungen.

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“Wir sind mit mehreren Sterbekassen in Verhandlungen, um ihre Bestände zu übernehmen“, sagte Vorstandschef Rainer Jacobus am Donnerstag dem Tagesspiegel. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen bereits die Rheinisch-Westfälische Sterbekasse von der Axa Versicherung übernommen. Als einziges deutsches Versicherungsunternehmen bietet die Ideal ausschließlich Versicherungslösungen für Senioren an.

Das Vertrauen der älteren Kunden ist es auch, das die Ideal in einem schwierigen Marktumfeld weiter wachsen ließ. Entgegen dem Branchentrend konnten die Beitragseinnahmen 2013 um 30 Prozent auf 230 Millionen Euro gesteigert werden. Sogar im Neugeschäft mit Lebensversicherungen ist ein Plus von 45.000 Verträgen zu verzeichnen. Die IDEAL hat für das Geschäftsjahr 2014 zum fünften Mal in Folge eine Überschussbeteiligung von laufend 4,0 Prozent deklariert. Hinzu kommt ein Schlussüberschuss von 0,9 Prozent.

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Wie Jacobus dem Tagesspiegel berichtet, ist das gute Ergebnis auch Folge einer riskanten Anlagestrategie des Versicherers. Bewusst habe sich die Ideal entschieden, das Geld der Kunden in Anleihen aus Krisenstaaten zu investieren, unter anderem in spanische und italienische Staatsanleihen. Neben dem Geschäft mit Sterbegeldversicherungen verspricht man sich in diesem Jahr auch bei den Pflegeversicherungen einen deutlichen Zuwachs.

Tagesspiegel