Allianz Studie - größtes Risiko für Anleger, wenn sie kein Risiko eingehen
Allianz Studie - Auf der Suche nach höheren Renditen planen Großinvestoren, wie Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften und Unternehmen, weltweit Umschichtungen in ihren Portfolios. Institutionellen Investoren setzen deshalb 2014 verstärkt auf Aktien und alternative Investments, im Gegenzug soll der Anteil von Staatsanleihen aus Industrieländern sinken.
Institutionelle Investoren in Europa gehen nicht davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins bald wieder auf den langfristigen Durchschnitt anhebt, fast zwei Drittel der Befragten rechnen damit erst nach 2016. Stefan Hofrichter, Chefvolkswirt von Allianz Global Investors, ist überzeugt, dass „es weiterhin sinnvoll ist, risikotragende Assetklassen überzugewichten.“
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Daraus resultierend wollen rund 30 Prozent der Investoren den Anteil internationaler Aktien in ihren Portfolien auf 12-Monatssicht erhöhen, nur 6 Prozent wollen den Anteil reduzieren. Das geht aus der aktuellen RiskMonitor-Umfrage von Allianz GI hervor.
Es ist das größte Risiko für Anleger, wenn sie kein Risiko eingehen
„In Zeiten niedriger Zinsen ist es für institutionelle Investoren wichtig, dass sie ihre Portfolien in Richtung Risiko-Assets umschichten, und es ist ermutigend, dass diese Umschichtungen bereits geplant sind. Derzeit halten wir es für das größte Risiko für Anleger, wenn sie kein Risiko eingehen.”. erklärt Elizabeth Corley, Chief Executive Officer von Allianz Global Investors.
Aktien aus Schwellenländern stehen ebenfalls auf der Kaufliste von 25 Prozent der Umfrageteilnehmer, nur 8 Prozent wollen den Anteil dieser Anlageklasse reduzieren. Das Interesse an Aktien der jeweiligen Heimatmärkte ist deutlich geringer ausgeprägt: 21 Prozent planen eine höhere und 15 Prozent eine niedrigere Allokation. Eine tiefer gehende Betrachtung zeigt, dass selbst Anleger, die ihre Allokation im Rentenbereich nicht verringern wollen, Zukäufe bei internationalen oder Schwellenländeraktien planen.
Auch die Allokation von institutionellen Investoren in alternativen Anlageklassen dürfte auf 12-Monatssicht steigen. 62 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass alternative Anlageklassen dazu geeignet sind, Renten- und/oder Aktienanlagen in einem diversifizierten Portfolio zu substituieren. Und rund die Hälfte der Befragten meint, dass Alternatives Anlegern dabei helfen, sich von der allgemeinen Marktvolatilität zu entkoppeln.
Anleihen bereiten Anlegern Sorgen
Der Anteil von Direktinvestitionen in Immobilien, von Private Equity und von Hedgefonds dürfte am ehesten in den Portfolien der Institutionellen wachsen – 18 Prozent, 15 Prozent respektive 14 Prozent der Befragten gaben an, die Allokation in den jeweiligen Anlageklassen erhöhen zu wollen. Anleger planen auch, den Anteil der relativ neuen Anlageklasse Infrastrukturanleihen im Portfolio zu steigern.
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Die größte Sorgen bereiten Anlegern Anleihen: mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) sieht die Wertentwicklung des eigenen Portfolios auf 12-Monatssicht stark oder beträchtlich von Zinsrisiken bedroht. Nicht überraschend ist daher, dass mit 65 Prozent der Befragten ein Durations-Management als häufigste Risikomanagementstrategie genannt wurde, vor Diversifikation (59 Prozent) und dynamischer Asset Allokation (55 Prozent).