Über die Hälfte der Privatanleger sind aktuell überzeugt, dass die Zinsen langfristig niedrig bleiben werden. Daraus folgert immerhin jeder Vierte (25,9 Prozent), dass es nichts bringt, das Geld langfristig auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten zu belassen. Nichtsdestotrotz geben 19,6 Prozent der Bundesbürger genau diese als ihre erste Wahl an, egal ob die Zinsen steigen oder sinken.

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Sichere Anlage - wider besseren Wissens

Paradoxerweise fordern trotz des Wissens um die Niedrigzinsfalle die meisten Bundesbürger weiterhin Sicherheit und tägliche Verfügbarkeit von ihrer Geldanlage und nehmen dafür geringe oder gar negative reale Erträge in Kauf. „Die schleichende reale Enteignung ist derzeit für viele Privatanleger traurige Realität“, bestätigt Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt.

So bezeichnen sich 60,9 Prozent der Befragten einer Studie von J.P. Morgan Asset Management als sicherheitsorientierte Anleger. Genau an diesem Punkt sollte laut Pia Bradtmöller eine umfassende Finanzberatung ansetzen: „Es gibt nach wie vor Anlageformen, die mehr Ertrag bringen können als niedrig verzinste Tagesgelder. Allerdings müssten Anleger dafür eine höhere Schwankungsintensität in Kauf nehmen und ihren Anlagehorizont verlängern.“

60,9 Prozent sind sicherheitsorientierte Anleger

Ein anderes Extrem als Folge der anhaltend niedrigen Zinsen: Mehr als ein Drittel der Deutschen konsumiert inzwischen lieber als das Geld anzulegen. So sind 34,6 Prozent der Befragten der Meinung, dass es schlauer ist, jetzt größere Anschaffungen zu tätigen, da ihr Erspartes ohnehin kaum Erträge abwirft und die Inflation es noch weiter entwertet.

„Obwohl vielen bewusst ist, dass sie handeln müssten, verharren sie in ihren gewohnten Sparformen, während parallel viele Aktienmärkte ein Allzeithoch nach dem anderen erreichen.“ So macht sich mit 8,6 Prozent nicht einmal jeder Zehnte der Befragten aktiv auf die Suche nach Anlagemöglichkeiten mit höheren Ertragschancen.

15 Prozent setzen auf Renditechancen von Aktien, Fonds & Co.

Rund jeder sechste Befragte hat die Zeichen der Zeit bereits erkannt und gibt an, mit einer längeren Anlagedauer auch Volatilität aushalten zu können, um so höhere Erträge als mit klassischen Sparanlagen zu erzielen. Während sich 11 Prozent der Befragten mit drei bis fünf Jahren lieber mittelfristig festlegen, positionieren sich 5,7 Prozent der Deutschen langfristig, also mit einem Anlagehorizont von mindestens 8 Jahren.

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Derzeit nutzen 15 Prozent der Deutschen die höheren Renditechancen von Aktien, Investmentfonds, Rentenpapieren oder Zertifikaten, wobei Fonds mit 8,9 Prozent die beliebteste börsennotierte Anlage sind.