ETFs - Vermögensberater stellen keine gestiegene Nachfrage fest
Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) konnten im Jahr 2012 Zuflüsse von 263 Milliarden Dollar netto verzeichnen. Einer Umfrage von Cortal Consors zufolge, konstatieren nur rund 13 Prozent der Vermögensberater eine gestiegene Nachfrage nach ETFs.
Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) bieten als sogenanntes Sondervermögen die gleiche Sicherheit wie ein Fonds und deutlich mehr Insolvenzschutz als beispielsweise Zertifikate. Glaubt man der Theorie effizienter Märkte, sind in den aktuellen Börsenkursen alle Informationen verarbeitet. Die Folge: Für Marktteilnehmer ist es mit legalen Mitteln nahezu unmöglich, den Markt zu schlagen. Genau das machen sich ETFs zunutze und bieten direkte passive Investments in viele Aktien‐, Länder‐ oder auch Rohstoffindizes an.
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Aktuell können Anleger aus über 2.200 Indexfonds mit über 4.000 Börsennotierungen wählen. Doch diese Komplexität überfordere viele Kunden, warnen die Berater. Sah vor zwei Jahren noch jeder Zehnte in der Produktvielfalt einen Mehrwert, geht jetzt jeder Zweite davon aus, dass das Marktsegment zunehmend unübersichtlich wird und Indexfonds an Transparenz verlieren. Das gelte insbesondere für so spezielle Formen wie beispielsweise auf Hedgefonds basierenden ETFs.
Generell stellen die Berater auf Kundenseite ein Informationsdefizit in Sachen Indexfonds fest: Jeder zweite Vermögensberater ist der Ansicht, dass Anleger die möglichen Nachteile von ETFs nicht kennen und darüber mehr aufgeklärt werden müssen.
Die Mehrzahl der Kundenberater beurteilt die Relevanz von Indexfonds in der Beratungspraxis zurückhaltend: Nur rund 13 Prozent konstatiert eine gestiegene Nachfrage nach ETFs. Dagegen meint knapp die Hälfte der befragten Berater (46 Prozent), dass die Nachfrage nach dieser Anlageklasse im Tagesgeschäft nach wie vor unterrepräsentiert ist. Das entspricht nahezu den Vergleichswerten aus dem Jahr 2011.
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Berater: Aktiv gemanagte Fonds bieten höhere Rendite
Über die Hälfte (56 Prozent) der Vermögensberater glaubt, dass bei einer guten Auswahl aktiv gemanagte Investmentfonds langfristig eine höhere Rendite abwerfen. Insgesamt bevorzugen 61 Prozent der Kundenberater traditionelle Fondsarten.
Weil ETFs Marktentwicklungen schnell und Eins-zu-Eins abbilden, eignen sie sich nach Einschätzung der befragten Vermögensberater besonders für trendbewusste oder risikofreudige Anleger (52 bzw. 30 Prozent). Dabei werden Indexfondsanteile sowohl langfristig gehalten (46 Prozent) als auch für kurzfristige Tradings (35 Prozent) oder spezielle Anlagearten wie etwa die Core Satellite-Strategie (15 Prozent) eingesetzt. Auch für den regelmäßigen Vermögensaufbau im Rahmen von Sparplänen werden ETFs genutzt – allerdings stehen sie immer noch ein wenig im Schatten der aktiv gemanagten Fonds: Von den bei Cortal Consors in diesem Jahr neu abgeschlossenen Fondssparplänen war rund jeder Dritte ein ETF-Sparplan.