In Stockholm gibt es die Versicherung für Schwarzfahrer. Sie übernimmt im Falle einer Kontrolle die Strafe. Um dieses kreative Geschäftsmodell zu realisieren hat sich vor 13 Jahren eine Gruppe von Schwarzfahrern in der Organisation Planka.nu zusammengeschlossen.

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Schwarzfahrerversicherung kostet monatlich knapp 11 Euro

Die aktuell rund 500 Mitglieder zahlen monatlich knapp 11 Euro in einen Gemeinschaftstopf, aus dem die Strafen der erwischten Mitglieder bezahlt werden, ein. So werden aktuell ca. 5.500 Euro im Monat generiert.

Langsam rechnet sich das Geschäftsmodell. Wurden noch vor zehn Jahren knapp 80 Prozent der Mitgliederbeiträge für Strafen aufgewendet. So waren es im vergangen Jahr nur noch 50 Prozent. Das berichtet die New York Times.

Über eine halbe Million Schwarzfahrer in Berlin

Nicht nur in der schwedischen Hauptstadt ist Schwarzfahren ein latentes Problem der öffentlichen Verkehrsverbünde. Allein die Berliner Verkehrsbetriebe erwischten im vergangenen Jahr 228.727 Schwarzfahrer in Bussen und Bahnen. Hinzu kamen 325.600 Schwarzfahrer im Berliner S-Bahn-Netz der Deutschen Bahn. Das berichtet die Berliner Zeitung.

In der Regel bleibt es beim ersten und zweiten Vergehen beim bundesweit vorgeschriebenen 60 Euro Bußgeld. Notorische Schwarzfahrer müssen danach mit einer Anzeige rechnen. Dann droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. Die Höhe der Geldstrafe richtet sich am Nettoeinkommen des Angeklagten und an der Schwere des Vergehens.

Auch in anderen deutschen Städten gibt es Probleme mit Schwarzfahrern. Das zeigt eine Studie von Reisen.de. So sind Dortmund, Frankfurt und Karlsruhe die Schwarzfahr-Hochburgen Deutschlands. In diesen Städten wurden im Vergleich zu den Einwohnern mehr Schwarzfahrer erwischt als in anderen Städten oder Bundesländern. So wurden in Dortmund 10.203, in Frankfurt 10.656 und in Karlsruhe 4.337 Delikte wegen Schwarzfahrens zur Anzeige gebracht.

Schwarzfahrerversicherung - noch kein Modell für Deutschland

Während in Schweden bereits in anderen Städten ähnliche Organisationen gegründet worden, um eine Versicherung für Schwarzfahren anzubieten, gibt es in Deutschland noch keine Ambitionen in diese Richtung. Bundesweit wird lediglich vor Kontrollen via sozialer Netzwerke gewarnt.

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Ein ähnliches Versicherungsmodell bei klassischen Versicherungssparten bietet in Deutschland der Versicherungsmakler Friendsurance, bei dem sich Versicherungsnehmer über ein Netzwerk zusammenschließen und sich gegenseitig absichern. Ob ein Versicherungsmodell für Schwarzfahrer in Deutschland rein rechtlich und versicherungstechnisch realisierbar ist, bleibt fraglich und ist aktuell abzuwarten.

New York Times