Roland Rechtsschutz trennt sich von Ex-Vorstandsvorsitzenden Horrion
Versicherer Roland Rechtsschutz und der ehemalige Vorstandsvorsitzende Gerhard Horrion gehen künftig getrennte Wege. Während das Unternehmen eine Trennung in bestem gegenseitigen Einvernehmen verkündete, dürfte das Ausscheiden nicht ganz ohne Nebengeräusche passiert sein.
Gerhard Horrion war seit 1999 Vorstandsvorsitzender von Roland Rechtsschutz. Horrion hatte in den vergangenen Jahren sukzessive neue Vertriebswege außerhalb der Vertriebe der Gesellschafter erschlossen. Zudem wurden in seiner Amtszeit zahlreiche Versicherungsbestände anderer Gesellschaften integriert.
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Erst 2013 hatte der Aufsichtsrat den Vertrag von Gerhard Horrion als Vorstandsvorsitzender um weitere fünf Jahre verlängert. Ein Jahr später gehen beide Parteien getrennte Wege.
Brune wird Horrion-Nachfolger als Vorstandsvorsitzender
Bereits vor rund drei Monaten hatte Rainer Brune, als Vorstand des Großaktionärs AXA und Mitglied des Aufsichtsrats, den Vorstandsvorsitz bei Roland Rechtsschutz von Gerhard Horrion übernommen. Hinter den Kulissen soll es dabei zum Streit um die künftige Ausrichtung des Versicherers gekommen sein.
So hatten Ex-Vorstandsvorsitzender Horrion und der Chef des Aufsichtsrats Buberl unterschiedliche Ansichten zur Eignerstruktur und Fusionspolitik. Unterstützung erhielt Buberl, der bereits Gespräche mit dem Roland-Konkurrenten Arag führte, von Seiten des zweiten Großaktionärs Gothaer. Dadurch sei das Vertrauensverhältnis im Vorstand nachhaltig gestört gewesen und eine Trennung unausweichlich geworden.
Horrion-Trennung könnte für Roland Rechtsschutz teuer werden
Offenbar forcierten seinerzeit der Aufsichtsratsvorsitzende und AXA-Chef Thomas Buberl und Großaktionär Gothaer den Abgang. Eine komplette Trennung war daraufhin nur eine Frage der Zeit.
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Während die Gesellschaft das Ausscheiden von Gerhard Horrion sehr bedauert und sich für „seinen langjährigen großen Einsatz“ bedankte, könnte die Trennung eine kostspielige Angelegenheit werden. Immerhin hatte der Aufsichtsrat den Vertrag von Gerhard Horrion erst im Vorjahr um weitere fünf Jahre verlängert.