Wie man die richtige Berufsunfähigkeitsversicherung findet
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, sollte gründlich recherchieren und vergleichen. Oder einen Versicherungsmakler einschalten. Denn das ermöglicht es, Angebote anonym einzuholen und damit reihenweise Ablehnungen aufgrund vorhandener Risikofaktoren zu vermeiden. Das rät die Stiftung Warentest in einer aktuellen Ausgabe.
Jung, topfit, dynamisch – so sieht offenbar der ideale Kunde eines Anbieters für Berufsunfähigkeitsversicherungen aus. Wer dagegen eine Vorerkrankung hat oder zu einer bestimmten beruflichen Risikogruppe gehört, hat es sehr schwer, eine BU abzuschließen. Das ergab eine Umfrage der Stiftung Warentest.
Anzeige
Die Zeitschrift hatte ihre Leser – nichtrepräsentativ - nach ihren Erfahrungen bei der Suche nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung gefragt. Das Ergebnis: Viele Anträge wurden abgelehnt oder die Bedingungen der Versicherer entsprachen nicht den eigenen Wünschen.
Das Fatale daran: Wird ein Antrag abgelehnt, so kann es sein, dass der Name des Antragstellers auf einem internen Verzeichnis der Versicherer landet. „Das ist die sogenannte HIS-Datei, auf die alle Versicherer, die an diesem System mitmachen, Zugriff haben. Sie können nachschauen, ob dort schon eine Person verzeichnet ist und welche Risiken sie hat“, so Alisa Kostenow, Redakteurin bei "Finanztest" im Deutschlandfunk. HIS steht für das Hinweis- und Informationssystem des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Wer auf dieser Liste steht, erntet bei anderen Versicherungen meist ebenfalls eine Ablehnung. Umgehen kann man das, indem man einen Versicherungsmakler zu Hilfe zieht. Der kann anonymisierte Anfragen stellen, so dass ein Abgleich bzw. Eintrag in der HIS-Datei umgangen wird.
Risikofaktoren resultieren aus Beruf, Hobby und Krankheit
Wer einen risikoreichen Beruf ausübt oder ein nicht ganz alltägliches, gefährliches Hobby pflegt, hat es schwerer, eine geeignete BU zu finden. Die Angebote sind dann oft so teuer, dass sie nicht mehr bezahlbar sind oder sie gelten nur mit bestimmten Einschränkungen.
Auch Vorerkrankungen machen günstige Vertragsabschlüsse nahezu unmöglich. Bei einem Bandscheibenvorfall oder Neurodermitis werden häufig daraus eventuell resultierende Versicherungsfälle ausgeschlossen. Im Falle psychischer Vorerkrankungen heben Versicherer meist ganz die Hände: Sie lehnen Anfragen solcher Kunden ab.
Anzeige
Nachversicherungsgarantie erlaubt Anpassung des Schutzes
Wer eine BU abschließen will, sollte auf die Laufzeit und eine Nachversicherungsgarantie achten. So gebe es immer wieder Verträge, die nicht bis zum Renteneintritt laufen. Außerdem ist es sinnvoll, seinen Vertrag im Laufe seines Lebens anzupassen, z.B. wenn Kinder geboren werden oder man besser verdient. Mit einer Nachversicherungsgarantie kann man ohne erneute Gesundheitsprüfung die Police anpassen.