US-Hedgefonds treiben Argentinien in die Staatspleite
Argentiniens Präsidentin Christin Fernandez de Kirchner hatte einen kühnen Plan. Sie wollte Argentinien mit einem Schuldenschnitt vor dem Bankrott retten, doch die beiden US-ameriaknischen Hedgefonds NML Capital und Aurelius mit Sitz in New York verhindern die Einigung mit den Gläubigern Argentiniens. Damit steuert die zweigrößte Volkswirtschaft Südamerikas nach 13 Jahren erneut in die Staatspleite.
Die stolze Summer von 539 Millionen Dollar wollte Argentiniens Präsidentin Christin Fernandez bei Gläubigern bis Donnerstag 0 Uhr (New Yorker Zeit) tilgen. Ein US-Ameriaknisches Gereicht hat jedoch der Klage der Hedgefonds NML Capital und Aurelius Recht gegeben. Das Urteil des des US-Bundesrichters Thomas Griesa verhindert jetzt den mühsam ausgehandelten Schuldenschnitt Argentiniens. Die beiden Hedgefonds hatten nach der letzten Staatspleite Argentiniens vor 13 Jahren Staatsanleihen billig aufgekauft. Diese Anleihen haben mittlerweile inklusive der angefallen Zinsen einen Wert von 1,5 Milliarden Dollar. Die beiden Hedegfonds verlangten jetzt die Rückzahlung und das Gericht gaben ihn Recht. Die Rückzahlung muss vorrangig geleistet werden, das heisst, die 539 Millionen Dollar dürfen nicht an die anderen Gläubiger gezahlt werden. Damit platz die Vereinbarung, die den Schuldenschnitt für Argentinien ermöglich hätte.
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Fetter Gewinn für die Hedegfonds
Was für Argentinien den Ruin bedeutet ist gleichzeitig für die Hedgefonds ein satter Gewinn. Eine Rendite von 1680 Prozent winkt NML Capital und Aurelius, sollte Argentinien dem Urteil folgen. Der Betrag von 539 Millionen Dollar ist bereits bei US-Banken hinterlegt. Es ist dort zum Zwecke des Schuldenschnitts auf einem Sperrkonto, ohne diese Anlage hätten die beiden Hedgefonds sicher nicht auf die Begleichung ihrer Schulden geklagt.
Schuldenschnitt nicht akzeptiert
Christin Fernandez de Kirchner geht mit der Verweigerung der Zahlung an die Hedgefonds einen mutigen Schritt. Sie macht die Hedgefonds für die erneute Pleite verantwortlich. Sie hatte zuvor versucht mit den Hedgefonds ein Einigung zu erzielen. Argentinische Banken hatten sich bereiterklärt, die Anleihen den Hedgefonds abzukaufen, jedoch nicht für aktuellen Wert. Die Einigung auf einen Schuldenschnitt hätte den Hedegfonds eine Rendite von 300 Prozent beschert, doch das war den Hedgefonds-Managern zu wenig. Argentiniens Wirtschaftsminister Axel Kicillof sieht sich mit den Forderungen der Hedgefonds in der Zwickmühle. Akzeptiert er es, dann muss der auch den anderen Gläubigern die selben Konditionen zugestehen. Es wären dann weitaus höhere Forderungen in Milliardenhöhe fällig und der mühsam erarbeitet Schuldenschnitt aus den Jahren 2005 und 2010 ist dann hinfällig.
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Standard & Poor’s erklärt Argentinien für pleite
Die amerikanische Ratingangentur Standard & Poor’s hat die Kreditwürdigkeit Argentiniens nach dem Urteil auf „teilweisen Zahlungsausfall“ herabgestuft. Mit der Beurteilung von SD für Selective Default (zuvor CCC-), hat die Ratingangentur Argentinien für pleite erklärt. Es wird erwartet, dass die Agenturen Fitch und Moody's dem Schritt folgen. Für Argentinien hat die erneute Herabstufung jedoch wenig Konsequenzen, da der Zugang zu den Kapitalmärkten auch vorher schon schwer bis unmöglich war.