Aktuell ist das Hinzuverdienen im Rentenalter nur sehr eingeschränkt möglich. Unbegrenzt hinzuverdienen darf momentan nur, wer die gesetzliche Altersgrenze von 65 Jahren und drei Monaten erreicht hat und ohne Abschläge in den Ruhestand geht. Verdient hingegen ein Frührentner stetig mehr als 450 Euro, so wird die Rente gekürzt. Abhängig von der Höhe des Zusatzeinkommens erhält dieser dann nur noch zwei Drittel, die Hälfte oder sogar nur noch ein Drittel seiner Rente ausbezahlt. Lediglich Minijobs sind mit dieser Regelung unproblematisch.

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SPD will flexible Rente und Hinzuverdienstgrenze

Aktuell nutzen lediglich 3200 Frauen und Männer diese Teilrente, da sie mehr als unattraktiv ist. Das will die SPD nun ändern. Die sogenannte Flexi-Rente soll ein längeres Arbeitsleben für Beschäftige attraktiver machen und damit der bei Unternehmen unbeliebten Rente ab 63 entgegensteuern.

Vor kurzem hatte bereits der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) gelockerte Vorschriften für Hinzuverdienstgrenzen gefordert: „Jeder soll unbeschränkt zur Altersrente hinzuverdienen dürfen.“

„Wir wollen, dass jeder früher aufhören, aber auch länger arbeiten kann – abhängig von der Situation am Arbeitsplatz und der individuellen Leistungsfähigkeit“, bekräftigte Carola Reimann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, das Vorhaben, die Rente künftig flexibler gestalten zu wollen.

Flexi-Rente ab 60 Jahren

So solle es künftig möglich sein, ab dem 60. Lebensjahr 30, 40, 50, 60 oder 70 Prozent Rente in Anspruch zu nehmen, forderte Reimann in der Berliner Zeitung. Auch die festen Hinzuverdienstgrenzen sind der SPD ein Dorn im Auge. Entsprechende Vorschläge für einen flexiblen Rentenbeginn soll eine Arbeitsgruppe der Koalition bis Herbst vorlegen. „Zum Jahresende wäre dann klar, was im Gesetzgebungsverfahren umgesetzt werden soll“, erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Bei den Vorschlägen sollen dann auch Lösungen für Arbeitgeber bezüglich des Verzichts auf Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, sowie ein gleitendes früheres Ausscheiden aus dem Berufsleben berücksichtigt werden.

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Reimann verwies derweil darauf, dass die Flexi-Rente für „die Rentenkassen keine neue Belastung verursachen“ dürfe. „Denkbar wäre etwa, dass Beschäftigte in jüngeren Jahren Arbeitszeit ansparen und dann einsetzen. Oder man könnte Betriebsrenten oder freiwillige Beiträge dafür verwenden“, orakelte die SPD-Frau.