Vorsorgevollmacht - Deutsche sind mangelhaft auf den Pflegefall vorbereitet
Vorsorgevollmacht, Patienten- oder Betreuungsverfügung - Viele Deutsche irren gewaltig, wenn es um einen möglichen Pflegefall geht. So gehen 65 Prozent davon aus, die Vorsorgevollmacht für ihre nächsten Angehörigen automatisch zu erlangen. Bis dato haben nur 26 Prozent in einer Vorsorgevollmacht bestimmt, welche Person für sie Entscheidungen treffen soll, wenn sie selbst es nicht mehr können.
Die Deutschen irren und zwar gewaltig, wenn es um einen möglichen Pflegefall geht. 65 Prozent der Deutschen glauben, die nächsten Verwandten würden automatisch Entscheidungen für sie treffen dürfen, wenn sie aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr selbst dazu in der Lage sind. Denn wenn keine entsprechende Vollmacht vorliegt, bestellt in der Regel das Betreuungsgericht einen gesetzlichen Vertreter.
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Die Vorsorgevollmacht gibt es nicht automatisch
Besonders die junge Generation zeigt sich bei diesem Thema ahnungslos. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen vermuten 83 Prozent, ihre nächsten Angehörigen würden die Vorsorgevollmacht automatisch erlangen. Von den Befragten ab 60 Jahren vermuten immerhin noch 62 Prozent, ihre nächsten Angehörigen übernehmen im Pflegefall automatisch die Entscheidungen. Dabei handelt es sich gerade um diejenigen, die es wegen ihres fortgeschrittenen Alters wissen sollten.
Nur wenige Deutsche haben mit einer Vorsorgevollmacht, Patienten- oder Betreuungsverfügung für den möglichen eigenen Pflegefall vorgesorgt. Nur 26 Prozent haben in einer Vorsorgevollmacht bestimmt, welche Person für sie Entscheidungen treffen soll, wenn sie selbst es nicht mehr können. 31 Prozent der Befragten haben durch eine Patientenverfügung für sich festgelegt, welche medizinischen Behandlungen und Eingriffe sie im Ernstfall vornehmen lassen würden. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Forschungsinstituts forsa im Auftrag der Central Krankenversicherung hervor.
Nur 26 Prozent haben eine Vorsorgevollmacht
Zwei Drittel der Befragten haben dagegen bislang nicht geregelt, wie sie im Pflegefall behandelt werden wollen und wer wichtige Entscheidungen treffen soll. „Es ist dabei erstaunlich, dass selbst die Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen sich nicht ausreichend vorbereitet. So haben nur 29 Prozent der Befragten in diesem Alter eine Patientenverfügung und nur 23 Prozent eine Vorsorgevollmacht unterschrieben.“, erklärt Heinz Teuscher, Vorstandsvorsitzender der Central Krankenversicherung.
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Sprunghaft steigt die Bereitschaft offenbar ab dem 60. Lebensjahr an. So hat jeder zweite Befragte ab 60 Jahren eine Patientenverfügung unterschrieben und immerhin noch 46 Prozent eine Vorsorgevollmacht. Bei den jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren haben sich dagegen 92 Prozent noch nicht durch eine entsprechende Vollmacht oder Verfügung auf den jederzeit möglichen Pflegefall vorbereitet.