Die Unternehmen sind auf gesunde Beschäftigte aller Altersgruppen angewiesen und immer stärker auch auf ältere Beschäftigte. Während dem Arbeitsmarkt im Jahr 2013 noch ca. 45 Millionen Personen zur Verfügung standen, werden es im Jahr 2030 bereits 5 Millionen Personen weniger sein.

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Parallel zu dieser Entwicklung wird der Anteil der Beschäftigten über 50 Jahre immer weiter zunehmen. Seit 1990 ist der Anteil der über 50-Jährigen von 23 Prozent auf heute 31 Prozent angestiegen. Das geht aus dem Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor.

Anstieg durch mehr Herz-/Kreislauferkrankungen und Muskel-/Skeletterkrankungen

Es ist davon auszugehen, dass der Scheitelpunkt in den Jahren 2022/23 mit knapp 37 Prozent erreicht wird, um dann auf vergleichsweise hohem Niveau zu stagnieren. „Die Beschäftigten über 50 Jahre werden zukünftig einen wesentlichen Anteil an den Belegschaften ausmachen“, sagte Schröder.

Gleichzeitig zeigt sich, dass ältere Beschäftigte vergleichsweise viele Fehlzeiten haben. „Jüngere Beschäftigte sind häufiger mit wenigen Tagen krank. Mit zunehmendem Alter nimmt dann zwar die Anzahl der Krankschreibungen ab, aber gleichzeitig steigt deren Dauer. So liegt in der Gruppe der 30- bis 34-Jährigen der Durchschnitt bei 8,6 Fehltagen pro Fall. Bei den 60- bis 64-Jährigen sind dies bereits 21,6 Tage. Dies geht vor allem auf einen Anstieg der Herz-/Kreislauferkrankungen und Muskel-/Skeletterkrankungen zurück“, so Schröder.

Arbeitsunfähigkeit verursacht Verlust der Arbeitsproduktivität von 42,6 Milliarden Euro

Obwohl die ältere Erwerbsbevölkerung über 50 Jahre im Jahr 2013 nicht einmal ein Drittel der Belegschaften ausmachte, führten deren gesundheitliche Belastungen zu Fehlzeiten, die rund 46 Prozent der Kosten der ausgefallenen Bruttowertschöpfung verursachten. Dies entspricht einem Verlust der Arbeitsproduktivität von 42,6 Milliarden Euro.

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Der Fehlzeiten-Report, der wie jedes Jahr auch aktuelle Daten und Analysen zu den krankheitsbedingten Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft enthält, wird vom WIdO in Kooperation mit der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin publiziert und erscheint unter dem Dach von Springer Medizin.

Wissenschaftliches Instituts der AOK (WIdO)