Gehen Bankangestellte häufiger zu einer Prostituierten als andere Berufsgruppen? Glaubt man einer aktuellen Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, dann trifft dies zumindest auf die größte Stadt der Schweiz zu. Seit die Züricher Banken weniger hohe Boni zahlen und ihre Angestellten besser kontrollieren, sei auch das Rotlichtmilieu in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, berichtet die Agentur. Viele Etablissements müssten schließen und werden durch Bars, Technoclubs und Herbergen für Rucksacktouristen ersetzt.

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Schweizer Banken kontrollieren Mitarbeiter strenger

„Die Zeiten haben sich geändert“, erklärt Kevin Joliat, Geschäftsführer des Nachtclubs Petit Prince im Zentrum von Zürich. „Die Banker müssen nun wirklich aufzeigen, wer der Kunde war, warum sie das Geld ausgegeben haben und ob das wirklich nötig gewesen ist“, so der Rotlicht-Unternehmer, der früher selbst bei der Zürcher Kantonalbank arbeitete. Mit anderen Worten, es ist mittlerweile nicht mehr so einfach, Gelder des Arbeitgebers für Liebesdienste zweckzuentfremden und dann etwa als Geschäftsessen auszuweisen.

Die Krise des Zürcher Rotlicht-Gewerbes lässt sich auch an Zahlen belegen. Habe es im Jahr 2011 noch 252 Bordelle in der Stadt geben, so sei die Zahl der Freudenhäuser mittlerweile auf 160 gesunken, berichtet Judith Hödl, Sprecherin der Zürcher Polizei. Selbst das ist eine stolze Zahl für eine Stadt, die ganze 400.000 Einwohner zählt. Das Prostitutionsrecht von Zürich gilt als liberal und erlaubt den Straßenstrich zu bestimmten Zeiten.

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Weniger nicht deklariertes Auslandsvermögen

Um die Ehre der Banker zu verteidigen: Vielleicht hat die Krise des Rotlichtmilieus einen weiteren Grund. Nachdem USA und EU auf eine Lockerung des Steuergeheimnisses drängten, haben viele ausländische Anleger ihr Geld aus der Schweiz abgezogen. 2013 verwalteten die Geldhäuser des Landes noch rund 200 Milliarden Franken an nicht deklarierten Vermögen von Ausländern, schätzt die Beratungsgesellschaft PwC in einer Studie. Fünf Jahre zuvor waren es 800 Milliarden Franken. Waren es ausländische Bankkunden, die zum Boom des Rotlichtmilieus beitrugen?