Altersvorsorge-Beratung bei Banken - Bedarfsanalyse nur befriedigend
Altersvorsorge - Die persönliche Bedarfsanalyse der Mitarbeiter von Banken und Sparkassen beim Thema Altersvorsorge sind nur befriedigend. Auch Vor- und Nachteile der Produkte werden nicht immer umfassend genug dargestellt. Insgesamt ist die Beratungsqualität der Banken und Sparkassen auf einem guten Niveau.
Kompetent, aber nicht immer individuell – so lässt sich die Altersvorsorge-Beratung bei Banken beschreiben. Zwar ist die Beratungsqualität der Geldhäuser insgesamt auf einem guten Niveau. Gegenüber dem Vorjahr bewegte sich das Ergebnis auf einem annähernd gleichen Level (2014: 75,8 Punkte; 2013: 76,7 Punkte).
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Berater zeigen Mängel bei Bedarfsanalyse und im Aufzeigen von Vor- und Nachteilen der Produkte
Dennoch zeigten sich insbesondere in der Bedarfsanalyse und im Aufzeigen von Vor- und Nachteilen der Produkte Mängel bei den Beratern. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv. Dazu wurden 15 Finanzinstituten – darunter die sechs größten überregionalen Banken sowie neun regionale Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Berlin, Hamburg und München, getestet.
Im wichtigsten Bereich der Untersuchung, der Kompetenz, überzeugten die Berater. In den Gesprächen über die Altersvorsorgeprodukte gaben sie zumeist korrekte und vollständige Auskünfte. Auch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter wie auch das ansprechende Beratungsumfeld kristallisierten sich als Stärken der Branche heraus.
Finanzielle Aspekte wurden relativ häufig nicht detailliert genug erfragt
Doch auch Schwachstellen deckte die Servicestudie auf: In gut jedem vierten Gespräch gingen die Berater zu wenig individuell auf die Kunden ein und stellten die Vor- und Nachteile der Produkte nicht umfassend genug dar. „Gerade in diesen Punkten reagieren die Kunden sensibel. So wären auch nur gut 63 Prozent der Interessenten nach der Beratung zu einem Abschluss des Altersvorsorgeprodukts bereit gewesen“, bemerkt Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität.
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Im Schnitt nur befriedigend bewertet wurde die persönliche Bedarfsanalyse der Mitarbeiter – hier war der größte Verbesserungsbedarf erkennbar. „Finanzielle Aspekte, wie Einnahmen und Ausgaben, wurden relativ häufig nicht detailliert genug erfragt. Dabei steht und fällt damit letztlich, ob passende Vorsorgeempfehlungen ausgesprochen werden“, kritisiert Marktforschungs-experte Markus Hamer.