IKEA bietet nun auch Versicherungen an
IKEA: Eine Hausratversicherung beim Möbelhaus abschließen? Dies könnte zukünftig möglich werden, denn der schwedische Möbelriese IKEA bietet neuerdings auch Versicherungen an. Vorerst sind die Policen aber nur auf dem schwedischen Heimatmarkt von IKEA zu haben.
Kann man bei IKEA zukünftig nicht nur Billy-Regale kaufen und Köttbullar essen, sondern auch Versicherungen abschließen? Laut einem Bericht des Wall Street Journals bietet der Möbelhausgigant seit dem 01. Oktober Versicherungen in ausgewählten schwedischen Filialen an. Produktgeber ist die eigene Unternehmenstochter IKANO Group, welche sich in Besitz der drei Söhne von IKEA-Gründer Ingvar Kamprad befindet. Ikano ist nicht nur in der Versicherungsbranche aktiv, sondern auch im Bank- und Immobiliengewerbe.
Anzeige
Hausratversicherung in IKEA-Filialen
Zunächst verkauft IKEA in drei Filialen Unfallversicherungen für Kinder und Schwangere. In den nächsten Wochen soll eine Hausratversicherung hinzukommen. Zielgruppe für die Policen seien zunächst die 2,5 Millionen Mitglieder des schwedischen IKEA-Klubs, heißt es aus Unternehmenskreisen. Doch hat das Experiment Erfolg, könnten die Policen auch in anderen Ländern vertrieben werden.
Tatsächlich spricht vieles für einen erfolgreichen Start. Inhaber der IKEA-Kundenkarte gelten als äußerst loyal, sie sind über Newsletter, Kataloge und regelmäßige Möbelhaus-Besuche gut anzusprechen. Cross-Selling gehört zu den Erfolgsrezepten des weltweit größten Möbelunternehmens. Neben Einrichtungsgegenständen sind in den Filialen auch Lebensmittel, Mittagessen und Spielzeug erhältlich.
Machtwechsel bei IKEA?
Die Ausweitung des IKEA-Angebots auf Versicherungen ist auch Indiz für einen Machtwechsel. Der 88jährige IKEA-Patriarch Ingvar Kamprad hat 2013 angekündigt, von der Unternehmensspitze zurückzutreten und seinem ältesten Sohn Mathias Platz zu machen.
„Dies ist das erste Mal, dass Papa das Unternehmen seiner Söhne richtig in IKEA hineinlässt“, erklärte der Insider gegenüber dem Wall Street Journal. Bisher sei den drei Söhnen Peter, Mathias und Jonas eine aktivere Rolle im Unternehmen verwehrt geblieben. Allerdings werden bereits die IKEA-Filialen in Malaysia, Singapur und Thailand von Ikano betrieben.
Anzeige
Die Kamprads gelten als äußerst öffentlichkeitsscheu und lassen Medien ungern in die Geschicke des Konzerns hineinblicken. Mit einem Umsatz von 28,5 Milliarden Euro (2013) ist IKEA die größte Möbelhauskette der Welt.