Mit der Ideal erklärt nun die nächste Versicherung, wie sie auf die Bestimmungen des Lebensversicherungsreformgesetzes reagieren will. Im Interview mit Versicherungsjournal Online kündigte Ideal-Vorstandschef Rainer M. Jacobus an, man wolle die Vergütungen in der LV-Sparte zukünftig variabel gestalten.

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Klares Ziel vorgegeben: Entlastung des Kunden

“Der Gesetzgeber hat das Ziel klar formuliert: Der Kunde muss am Anfang des Vertrages von Vertriebskosten entlastet werden“, sagte Jacobus. Es komme jetzt darauf an, eine „Brückentechnologie“ zu weniger Abschluss- und dafür mehr laufender Provision zur Verfügung zu stellen. „Wir werden unseren unabhängigen Vertriebspartnern Instrumentarien an die Hand geben, mit denen sie bei jedem Abschluss individuell darüber entscheiden können, ohne dass sich der Beitrag für den Kunden ändert“, so Jacobus.

Die höhere Bestandsprovision hätte auch für Makler und Mehrfachagenten gute Seiten. Mit mehr laufenden Vergütungsanteilen würde der Wert des Bestandes steigen, so dass er bei Eintritt in den Ruhestand teurer verkauft werden könnte, argumentierte der Ideal-Vorstand. Zudem mahnte Jacobus an, tatsächlich die Lebensversicherungs-Kunden durch die Senkung der Vertriebskosten zu entlasten, „sonst droht uns die nächste Regulierungsrunde“.

Ideal Leben wächst entgegen Markttrend

Entgegen dem Markttrend kann die Sparte „Leben“ der Ideal derzeit eine sehr positive Entwicklung vermelden. Man liege vertrieblich deutlich über dem Vorjahr, berichtet Jacobus. Was aber noch wichtiger sei: „Wir wachsen im laufenden Beitrag in Leben um sieben Prozent alle zwölf Monate. Das ist von der Nachhaltigkeit her die wichtigste Kennzahl“. Im Sommer 2015 wolle man eine völlig neue Lebenspolice auf dem deutschen Markt einführen, die sich an dem amerikanischen Produkt „Universal Life“ orientiere.

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Die Ideal ist nicht die erste Versicherung, die angekündigt hat, ihre Abschlussvergütung herabzusetzen. Einen entsprechenden Schritt hatten zuvor schon die Allianz, Ergo und Stuttgarter bekannt gegeben. Auch diese Anbieter wollen im Gegenzug die laufenden Courtagen erhöhen.

Versicherungsjournal