Warum aber wird der Mutterschutz nicht anerkannt? Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Gabriele Lösekrug-Möller (SPD), teilte dem Linken-Rentenexperten Matthias Birkwald in einem Brief mit, dass es der Rente ab 63 widerspreche, auch beitragsfreie Zeiten zu berücksichtigen. Der 6-wöchige Mutterschutz gehöre, im Gegensatz zu den Kindererziehungszeiten, zu den beitragsfreien Zeiten.

Anzeige

Die Bundesregierung reagiert und prüft derzeit eine Änderung

Der erkennbare Zusammenhang zwischen Mutterschutz und Kindererziehungszeiten veranlasst die Bundesregierung, nun doch eine Änderung zu prüfen, so die Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums. Lösekrug-Möller hatte sich in ihrem Schreiben bereits ähnlich geäußert.

Eine klare Benachteiligung der Mütter?

Für den Linken-Rentenexperten Matthias Birkwald ist es ein Skandal, dass etwa erwerbslose Zeiten von Männern anerkannt werden, während dies für Frauen nicht gelte. Laut seiner Aussage müsse die Bundesregierung "schleunigst die Anerkennung des Mutterschutzes bei der abschlagsfreien Rente mit 45 Beitragsjahren ... regeln". Der Linken-Politiker erklärt weiter: "Die Bundesregierung darf hier nicht nur prüfen, sie muss handeln und wenigstens eine der vielen Gerechtigkeitslücken ihres Rentenpakets schließen".

Anzeige

Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld zählen mit

Am 1. Juli 2014 ist die Rente mit 63 in Kraft getreten. Möchten Versicherte in den Genuss der abschlagsfreien Rente kommen, müssen sie 45 Beitragsjahre nachweisen. Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld zählen dabei mit, außer in den letzten zwei Jahren vor Beginn des Renteneintritts.