Bundesregierung kapituliert beim Thema Riester-Rente
Comedian Oliver Welke lässt in seiner ZDF-Heute Show an der Riester-Rentenversicherung kein gutes Haar. Anlass ist der offizielle Bericht der Bundesregierung zum Thema Rente. Für Oliver Welke ist die staatlich geförderte Versicherung ein „ganz offizieller Beschiss“, das „Riester-Debakel“ wurde von einer „asozialen Drückerkolonne“ inzeniert.
Zur asoziale Drückerkolonne gehören laut Welke Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), Kanzlerin Angel Merkel (CDU), aber auch Ursula von der Leyen (CDU). Sie alle haben die Einführung der Riester-Rente immer wieder verteidigt und als besondere Lösung für das Rentenproblem hervorgehoben. Oliver Welke bezieht sich in seiner Satire auf einen Bericht von Frontal 21, der ebenfalls nichts Gutes zur Riester-Rente zu berichten wusste.
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Immer wieder Carsten Maschmeyer und der AWD
Da sind auch noch die omminösen 2 Millionen Euro, die Ex-Kanzler Schröder vom AWD Gründer Carsten Maschmeyer bekommen haben soll. Laut Maschmeyer nur für die Rechte an Schröders Biografie. Jedoch belegen Briefe eine besondere Nähe zwischen den Beiden insbesondere bei der Einführung der Riester-Rente. Und da ist auch noch der Herr Walter Riester, SPD-Mitlgied, Lobbyist und ehemaliger Gewerkschaftsfunktionär selbst, der vehement abstreitet, sich von einem Finanzbetrieb kaufen lassen zu haben. Die ZDF-Heute Show zeigt Walter Riester gemeinsam mit Carsten Maschmeyer vor einer Werbewand des AWD.
Mit 103 wird sich Riester rechnen?
Als wären all diese Fakten nicht genug, so spreche auch die Rendite der Riester Rente für sich. Ganze 83 Jahre muss in einem aufgezeigten Fallbeispiel ein Riester-Versicherter werden, um wenigstens seine eingezahlten Beiträge in Form einer Rente zurückzuerhalten. Erst im Alter von 103 Jahren ergibt die Summe der Rentenzahlungen den Wert, der zumindest die versprochene Garantie-Verzinsung beinhaltet. Diese Hochrechnung gilt wohlgemerkt für einen Garantiezins von 2,25 Prozent, da sollte man über den ab 01.01.2015 geltenden Garantiezins von 1,25 Prozent besser nicht nachdenken.
Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) hat derartige Berichte bereits in der Vergangenheit als Stimmungsmache kritisiert. Vor allem die Nichtberücksichtigung der Überschussbeteiligung würde zu irreführenden Ergebnissen führen, wonach sich Riester kaum rechne. Es ist eine Debatte, die sehr emotional geführt wird: Die Riester-Rente bleibt wohl auch in Zukunft ein umstrittenes Thema!
Für alle, die die ZDF-Heute Show am 21.11. verpasset haben, findet sich auf Youtube die vollständige Sendung. Die ersten 10 Minuten sind dem Thema Riester-Rente gewidmet.
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