Lebensversicherung - Schweizer Versicherer Zenith Vie muss in den Konkurs
Lebensversicherung: In der Schweiz ist der Lebensversicherer Zenith Vie pleitegegangen. Eine Stiftung unter Leitung der Swiss Life soll nun dafür sorgen, dass die Kunden trotzdem nicht in die Röhre schauen und die Leistungen gesichert sind.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat das Konkursverfahren über die Schweizer Lebensversicherung Zenith Vie eröffnet und gleichzeitig die Übertragung des gesamten Versicherungsbestandes auf eine neue Gesellschaft angeordnet. Dies berichtet die Schweizer Finanzaufsicht am Dienstag in einer Pressemeldung. Begründet wird die Maßnahme damit, dass der Versicherer die aufsichtsrechtlichen Kapitalvorschriften nicht mehr erfüllen kann. Zenith sei so überschuldet, dass eine Refinanzierung aus eigener Kraft nicht mehr möglich sei.
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Bestand auf neu gegründete Gesellschaft übertragen
Was aber passiert nun mit den ca. 13.000 Verträgen, die Versicherungskunden bei der Zenith Vie abgeschlossen haben? Der gesamte Versicherungsbestand und die gebundenen Vermögen der Gesellschaft werden an die Palladio Versicherungen übertragen, wie es in der Mitteilung heisst. Palladio ist eine eigens für diesen Zweck gegründete Gesellschaft, die von den Versicherern Swiss Life, Axa Winterthur, Zurich, Generali und Mobiliar über eine Stiftung getragen wird.
Das Management übernimmt die Swiss Life, welche zukünftig auch für die Rückversicherung der Risiken verantwortlich ist. Palladio wird keine neuen Versicherungsverträge abschliessen. Die Gesellschaft dient ausschließlich dem Zweck, bestehende Verpflichtungen gegenüber den Bestandskunden zu sichern.
Anpassungen bei einzelnen Versicherungsbedingungen
Im Rahmen der Bestandesübertragung ordnete die FINMA Änderungen der Vertragsbedingungen betreffend marktunüblicher Leistungsversprechen von Zenith an. Die Bedingungen müssen korrigiert werden, damit die Fortführung der Versicherungsverträge über eine Auffanggesellschaft überhaupt gewährleistet werden kann. Es handelt sich insbesondere um die Einführung des in der Branche üblichen Zinsrisikoabzuges beim Rückkauf von Versicherungspolicen sowie um strukturelle Anpassungen bei fondsgebundenen Policen.
Aufatmen für die Kunden: Diese Anpassungen betreffen keine laufenden Versicherungsleistungen. Sie beziehen sich einzig auf künftige Wahlmöglichkeiten, die bisher in den Versicherungsbedingungen der Versicherten vorgesehen waren. "Die laufenden Renten sind davon nicht betroffen. Sie sind vollumfänglich gewährleistet", versichert die Finanzaufsicht.
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Versicherungsdeckung bleibt bestehen
Die FINMA macht deutlich, dass die Gründung der Auffanggesellschaft einen Kompromiss im Sinne der Kunden darstellt. „Mit der Übertragung des Versicherungsbestandes samt notwendiger Anpassungen der Vertragsbedingungen sind die Versicherten besser gestellt als bei einer sofortigen Auflösung sämtlicher Versicherungsverträge im Fall eines Konkurses von Zenith ohne eine Bestandesübertragung“, heißt es in dem Pressetext. „Der nun beschrittene Weg ermöglicht sämtlichen Zenith-Kunden eine vertragliche Weiterführung ihrer Versicherungsdeckung. Ihre Policen werden bei Palladio weiter verwaltet und abgesichert.“ Die Lebensversicherung Zenith Vie wurde 1987 gegründet.